July 26, 2024

Im Kreis drei und vier sollen 104 Parkplätze wegfallen. Obwohl Anwohner und Gewerbler gegen das Vorhaben Sturm liefen, hält die Stadt am Vorhaben fest.

Die Stadt Zürich baut am Stauffacherquai, an der Manessestrasse und an der Schimmelstrasse Parkplätze ab. Insgesamt sollen 104 Parkplätze aufgehoben werden.Dies trotz dem Widerstand aus dem Quartier.

Darum gehts

  • Die Stadt Zürich will an der Manessestrasse, an der Schimmelstrasse und am Stauffacherquai 104 Parkplätze aufheben.

  • Geplant sind anstelle breitere Trottoirs, abgetrennte und durchgehende Veloverbindungen sowie 98 neue Veloparkplätze.

  • Im Quartier ist der Unmut gross: Trotz Widerstand hält die Stadt am Abbau fest.

Die Stadt Zürich will am Stauffaucherquai zwischen der Zurlinden- und Kasernenstrasse 104 Parkplätze abbauen: 52 von 62 gebührenpflichtigen Parkplätzen und 52 von total 74 Parkplätzen in der blauen Zone sollen aufgehoben werden. Zudem soll für Autofahrer am Stauffacherquai und an der Manessestrasse je eine Fahrspur weniger zur Verfügung stehen. Ab 2027 sind dafür neue Velowege, 98 Veloparkplätze, die Pflanzung von 42 Bäumen und die Schaffung neuer Grünflächen geplant.  

Der Grund: Die Strassenachsen Manessenstrasse und Stauffacherquai wiesen «einen verkehrsorientierten Charakter mit sehr geringen Aufenthaltsqualitäten auf», schreibt die Stadt im erläuternden Bericht zum Projekt.  Weiter fehle es an Grünelementen und entsiegelten Flächen zur Hitzeminderung. 

Gegen die Pläne der Stadt läuft das Quartier seit einem halben Jahr Sturm: So wehrte sich etwa der Verein Gewerbe Zürich drei gegen den Parkplatzabbau an der Zurlindenstrasse bis vors Verwaltungsgericht, blitzte dort aber ab, wie «Zürich 24» berichtete. Aber auch aus der breiten Bevölkerung gibt es Widerstand: Insgesamt sind 432 Einwendungen mit 519 Anträgen eingegangen. Die Stadt Zürich hat nun in einem Bericht Stellung dazu genommen – am Parkplatzabbau hält sie aber fest, wohl auch, weil das Verwaltungsgericht das Vorgehen der Stadt in allen Punkten gestützt hat. Es gebe keine rechtliche Verpflichtung, eine möglichst hohe Zahl von Parkplätzen auf öffentlichem Grund zu bewahren, heisst es im Urteil. 

Einwendungen gehörten zum Alltag

Christoph Zürcher wehrt sich seit Jahren gegen den zunehmenden Abbau von Anwohnerparkplätzen in Zürich. Mit einer Gruppe von weiteren Personen hat er die Website Quartierparkplätze.ch ins Leben gerufen, die die Einreichung von Einwendungen erleichtern soll. Zürcher zeigt sich konsterniert: «Trotz über 400 Einwendungen von Anwohnerinnen und Anwohnern führt die Stadt ihren Kampf gegen Anwohnerparkplätze  ohne Kompromisse weiter.» Habe sich die Stadt in früheren Fällen von mehreren Hundert Einwendungen noch beeindrucken lassen, gehöre dies heute zum normalen Alltag. «Uns ist klar, dass die Einwendungen nicht rechtsverbindlich sind, trotzdem ärgert es uns natürlich schon, dass die Einwände einfach allesamt zur Seite gewischt werden.» 

Die Konsequenzen seien klar: «Zürich wird zu einer Stadt, in der gewisse Personen- und Berufsgruppen, die auf ein Auto angewiesen sind, nicht mehr erwünscht sind», sagt Zürcher. Zwar dauert es noch einige Jahre, bis die Strasse umgestaltet wird und gegen das Projekt kann Rekurs eingelegt werden. Ob dies jemand tun wird, steht aber offen: «Die Gerichtsgebühren und Anwälte kosten dann Geld – und weil nicht klar ist, wie teuer das Ganze wird, scheuen sich die Anwohner oft davor, den Rechtsweg zu beschreiten.» 

«Stadt schiesst übers Ziel hinaus»

«Der Abbau von Quartierparkplätzen ist ein Prozess, den wir seit langer Zeit beobachten», sagt Urs Rauber, Präsident des Quartiervereins Wiedikon. An gewissen Orten könne man dies auch nachvollziehen, bei vielen der rund 80 Firmen und 1000 Mitgliedern im Quartierverein sei das Unverständnis über das Ausmass des Parkplatzabbaus aber gross. «Vor allem die Handwerker und andere Gewerbler sind davon stark betroffen, was wir natürlich mit einer gewissen Sorge zur Kenntnis nehmen», sagt Rauber. 

Zu einem lebendigen und lebenswerten Quartier gehörten solche Unternehmen dazu – dazu gehöre, dass sie auch unkomplizierten Zugang zu den Häusern im Gebiet erhielten, sagt Rauber. «Die vorherrschende Meinung ist, dass die Stadt hier über das Ziel hinausschiesst und das Augenmass verloren hat.» Bereits vor einem Jahr habe man dem Stadtrat die Befürchtungen mitgeteilt, passiert sei aber nichts. «Viele machen jetzt die Faust im Sack, viel anderes bleibt ihnen nicht übrig.» 

Sollen in der Stadt Zürich weiter Parkplätze aufgehoben werden?

Nein, es wurden bereits genug Parkplätze gestrichen.Kommt auf den Ort drauf an.Die Stadt braucht dringend bessere Velowege und mehr Platz für Fussgänger, Parkplätze gibt es noch immer genug.  Ich bin unschlüssig.

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