July 27, 2024

Im Zeichen von Halloween ist es in dieser Woche zu grossem Sachschaden gekommen. In Spreitenbach im Aargau griffen maskierte Jugendliche die Polizei an. Die Gemeinde reagiert nun. 

Die Polizei verzeichnete im Aargau an Halloween rund 80 Vorfälle mit teilweise erheblichem Sachschaden.Ab der Abenddämmerung bis weit nach Mitternacht verzeichnete die Polizei insgesamt rund 80 Vorfälle wegen Unfugs, Vandalismus, Ruhestörung oder Litterings.Möglicherweise die gleiche Täterschaft schmiss Eier und Steine auch gegen das örtliche Schulhaus.

Darum gehts

  • An Halloween artete der Vandalismus in Spreitenbach AG aus.

  • Autos wurden angezündet und Jugendliche attackierten die Polizei mit Steinen und Eiern.

  • Nun hat die Gemeinde genug und reagiert mit Sanktionen.

«Jugendliche im ganzen Kanton betrachteten Halloween einmal mehr als vermeintlichen Freipass für Unfug und Vandalismus. Die Polizei verzeichnet rund 80 Vorfälle mit teilweise erheblichem Sachschaden», zog die Kantonspolizei Aargau einen Tag nach Halloween Bilanz. Vor allem in Spreitenbach artete der Vandalismus aus. Sachschaden: rund 60’000 Franken.

«Kurz nach 22 Uhr wurde die Polizei wegen zahlreicher maskierter Jugendlicher nach Spreitenbach gerufen. Als die erste Patrouille eintraf, wurde das Polizeiauto aus einer Gruppe von etwa 40 jungen Burschen heraus mit Steinen und Eiern beworfen. Danach rannten die Unbekannten in alle Richtungen davon», heisst es in einer Mitteilung der Kantonspolizei Aargau. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» spricht Gemeindepräsident Markus Mötteli von «schockierenden Bildern und Szenen».

Gemeinde reagiert rigoros

Zwar hatte die Gemeinde am Halloween-Abend die Sicherheitsmassnahmen verstärkt und im Vorfeld Gespräche mit den Polizeibehörden geführt, um die Situation zu besprechen. «Dennoch konnten mutwillige Zerstörungen an privatem wie auch an öffentlichem Eigentum nicht komplett verhindert werden», so die Gemeinde am Donnerstag. «Die verschiedenen Vorfälle werden konsequent bei der Polizei zur Anzeige gebracht», lässt die Gemeinde weiter verlauten.

Die Verursacher werden zur Kasse gebeten, um die Kosten für Reparaturen, die Beseitigung von Graffiti und Schadenersatzansprüche zu decken. Darüber hinaus wird von der Gemeinde eine Belohnung von 1000 Franken für Hinweisgeber angeboten, die zur Aufklärung der Straftaten führen. Die Gemeinde ist auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.

Videoüberwachung soll eingeführt werden

Zusätzlich arbeitet Spreitenbach derzeit an der Entwicklung eines Videoüberwachungskonzepts, das im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. «Vandalismus und Littering sind nicht nur an Halloween ein Problem», erklärt Mötteli weiter gegenüber der «Aargauer Zeitung». Unter anderem soll die Schulanlage Zentrum künftig von Kameras überwacht werden. Die Kosten für die Videoüberwachung sind für 2024 budgetiert.

«Leider befinden wir uns in einem System ohne glaubwürdige Sanktionen.»

Allgemein nehme der Vandalismus unter Jugendlichen zu, sagt Martin Killias, emeritierter Strafrechtsprofessor, gegenüber der «Aargauer Zeitung». «Bilder von brennenden Autos gab es früher nicht.» Killias sieht vor allem ein Problem: «Es drohen den Jugendlichen keine ernsthaften Sanktionen, selbst wenn sie solche Zerstörung wie jetzt an Halloween anrichten. Leider befinden wir uns in einem System ohne glaubwürdige Sanktionen.»

Auch andere Gemeinden planen Videoüberwachung

Haben die geplanten Überwachungskameras überhaupt eine abschreckende Wirkung? «Kameras können tatsächlich Abschreckungspotenzial haben. Das Entdeckungsrisiko wird deutlich erhöht», so Killias. Auch andere Gemeinden in der Region erwägen die Installation von Überwachungskameras an Schulgeländen. Wettingen beispielsweise plant ein Pilotprojekt zur Videoüberwachung, bei dem zwölf Kameras an den Schulanlagen Altenburg, Dorf/Zehntenhof und Margeläcker installiert werden sollen.

Vandalenakte an Schulgeländen und in Kindergärten haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Folgen dieser Taten sind nicht nur Müll und Graffiti, sondern zunehmend auch zerbrochene Fensterscheiben und beschädigte Möbel, die in Brand gesteckt werden. Darüber hinaus kommt es immer häufiger zu Einbrüchen in die Gebäude. 

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