July 27, 2024

Nach eineinhalb Jahren als CEO des Kantonsspitals Aarau muss Anton Schmid schon wieder gehen. Daniel Lüscher, der nun interimsmässig führt, gibt Auskunft zu den nächsten Schritten.

Seit dem 8. November führt Daniel Lüscher als CEO das Kantonsspital Aarau vorübergehend.Der bisherige CEO Anton Schmid trat seine Stelle erst vor eineinhalb Jahren an. Da man in der Entwicklung aber nicht dort stehe, wo man sein wolle, sucht der Verwaltungsrat nun einen neuen Chef und hat Lüscher interimsmässig eingesetzt.Derzeit befindet sich das Unternehmen mit knapp 5000 Angestellten in einer Sanierungs- und Restrukturierungsphase.

Darum gehts

  • Das Kantonsspital Aarau durchlebt unruhige Zeiten.

  • Nach nur eineinhalb Jahren muss CEO Anton Schmid bereits wieder gehen.

  • Der Verwaltungsratspräsident möchte nun die Löhne der Kaderärzte kürzen.

Das Kantonsspital Aarau (KSA) durchlebt in den letzten Jahren unsichere Zeiten: Nach nur eineinhalb Jahren im Amt musste Anton Schmid am 8. November seinen Posten als CEO des Spitals verlassen. Wie der Verwaltungsratspräsident Daniel Lüscher gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt, habe es kein Zerwürfnis gegeben – das KSA stehe aber in der Entwicklung nicht dort, wo man eigentlich sein wolle.

«Sind noch weit weg vom Ziel»

Laut Lüscher, der das Spital nun übergangsmässig als CEO anführt, befinde man sich derzeit in einer Sanierungs- und Restrukturierungsphase. Vor allem bei einer laufenden Budgetdiskussion sei man derzeit noch weit weg vom Ziel, weshalb Lüscher auch einen Stellenabbau nicht ausschliesst.

«Wir versuchen, das Problem über Effizienzverbesserungen und Ertragssteigerungen zu lösen, aber eine Diskussion über Stellen wird unausweichlich sein», so Lüscher im Interview mit der «Aargauer Zeitung». Dies bedeute bei einem Unternehmen mit fast 5000 Angestellten aber nicht zwingend Entlassungen – einen Stellenabbau noch dieses Jahr schliesst der Interim-CEO aus.

Unerklärlich hohe Löhne sollen gekürzt werden

Angesetzt werden soll stattdessen bei den Löhnen der Kaderärzte, wo das KSA ein neues Lohnmodell ausarbeiten will. «Gewisse unerklärlich überdurchschnittlich hohe Löhne können wir uns im Kontext einer so grossen Sanierung nicht mehr leisten», sagt Daniel Lüscher. In diesem Bereich werde man Korrekturen vornehmen müssen, laut dem CEO dürften die Ärzte aber auch nach der Kürzung noch einen «ausgezeichneten» Lohn haben.

Anfangs 2024 will das Kantonsspital Aarau ihre Unternehmensstrategie präsentieren – gut möglich, dass Lüscher dann noch immer die Position des CEO innehat. «Es braucht jemanden, der weiss, was es heisst, unangenehme Entscheide zu fällen. Es muss jemand sein, der weiss, worauf er sich einlässt», sagt er zur Suche seines Nachfolgers.

«Nicht die schnellste Lösung, sondern die beste»

Dass er nach dem Abgang von Schmid als CEO übernimmt, sei laut Lüscher eine Bitte des Verwaltungsrates gewesen. «In der Geschäftsleitung hat niemand die nötige Erfahrung für die Sanierung – darum übernehme ich als Präsident selber die Verantwortung». Er hofft, in den nächsten sieben bis acht Monaten einen geeigneten Nachfolger für Schmid zu finden – «aber wir wollen nicht die schnellste Lösung, sondern die möglichst beste.»

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