May 19, 2024

Als ein Polizist einen Kapitän wegen 500 Franken Schulden festnimmt, lässt er eine Passagierin auf einer Insel zurück.

Darum gehts

  • Die Polizei hat im Januar 2023 einen Kapitän wegen offener Schulden festgenommen und fuhr mit ihm und dem Schiff davon.

  • Seine Passagierin liess er auf der Insel zurück.

  • Deshalb beschwerten sich der Kapitän und die Passagierin bei der Ombudsstelle.

Eine Frau und ein Mann haben bei der Ombudsstelle des Kantons Zürich eine Beschwerde gegen die Seepolizei eingereicht. Denn zuvor hatte ein Polizist ein Schiff abgeschleppt und sich dabei wenig dafür interessiert, dass dessen Passagierin noch auf einer Insel feststeckte.

Im Januar 2023 fuhren ein Mann und eine Frau mit dem Schiff des Mannes zu einer Insel im Zürichsee – ob es sich um die Lützelau oder die Ufenau gehandelt hat, ist nicht bekannt. Dort sei die Frau von Bord gegangen, um ein paar Videos des neuen Schiffs zu machen, wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf den Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle schreibt.

Mann wegen 500 Franken Schulden festgenommen

Kurz darauf legte die Seepolizei ebenfalls am Steg an und wollte die Frau kontrollieren. Sie erklärte, dass sich ihr Portemonnaie an Bord des Schiffs befinde, woraufhin der Polizist zum Schiff fuhr und den Kapitän kontrollierte.

Gegen diesen lag ein Haftbefehl vor, weil er 500 Franken Schulden beim Statthalteramt hatte, woraufhin der Polizist den Mann festnahm und mit ihm und seinem Schiff im Schlepptau zur Polizeistation fuhr.

Wie sollte die Polizei mit Passagieren umgehen, die bei einem Einsatz zurückbleiben?

Während die Frau auf der Insel war, wurde der Mann festgenommen und das Schiff abgeschleppt.

Wie die Polizei in ihrer Stellungnahme schreibt, habe der Polizist dem Mann sein Handy gegeben, damit er einen Transport für die Frau organisieren könne, er habe sich jedoch geweigert. Daraufhin habe der Polizist die Frau angerufen und ihr die Lage erklärt. Der Beschwerde zufolge habe er auf ihre Antwort, dass sie festsitze, geantwortet, dass das nicht sein Problem und er beschäftigt sei.

Polizei hat Vorfall intern besprochen

Die Frau hatte kein Geld, keinen Ausweis und nur noch wenig Akku, aber Glück im Unglück: Eine andere Gruppe befand sich an diesem Tag auf der Insel und brachte sie ans Ufer.

Der Ombudsmann stellt die Verhältnismässigkeit infrage. Dass das Verhalten nicht angemessen war, gibt auch die Polizei zu. Deshalb sei der Vorfall intern besprochen worden.

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