July 27, 2024

Nach der Drohung gegen das Obergericht konnte die Kantonspolizei einen Verdächtigen ermitteln. Der Mann ist den Behörden bekannt.

1 / 4Am 24. Oktober wurde das Zürcher Obergericht evakuiert. Unter anderem kamen auch Spürhunde zum Einsatz.Die Polizei hat den mutmasslichen Verfasser des Drohschreibens verhaftet. 

Darum gehts

  • Nach einer Bombendrohung in Zürich verhaftete die Kapo einen Verdächtigen.

  • Es handelt sich um einen 44-jährigen IV-Rentner.

  • Der Mann ist den Behörden bekannt.

Schnell meldete die Kantonspolizei Zürich einen Ermittlungserfolg, nachdem das Obergericht am Dienstagnachmittag wegen einer Bombendrohung evakuiert worden war. Bereits am Mittwoch wurde der mutmassliche Verfasser des Drohschreibens festgenommen.

Und der 44-jährige Schweizer ist kein Unbekannter. Die Akten des Mannes aus dem Unterland füllen mehrere Bundesordner, an etliche Empfänger schrieb er beleidigende Mails, teilweise auch mit Drohungen. «Das, was Sie mir angetan haben, wird sich eines Tages rächen. Man wird Sie leblos in einem Graben finden», stand etwa in einer Nachricht an Justizdirektorin Jacqueline Fehr, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. Der Kantonspolizei kündigte der IV-Rentner an, eine Oberrichterin zu erschiessen. Jetzt steht er also in dringendem Tatverdacht, mit der Drohung gegen das Obergericht in Verbindung zu stehen.

Nach der Entlassung war auch die Beziehung kaputt

Der Mann ist zwar aus der Haft entlassen worden, die Staatsanwaltschaft führt aber ein Verfahren gegen ihn. Im April wurde er bereits vom Bezirksgericht Zürich erstinstanzlich verurteilt, da er von 2019 bis 2022 Droh- und Hassmails verschickt hatte. Ein Bezirksrichter, der ebenfalls mit Mails bombardiert wurde, verurteilte den Querulanten einmal in Abwesenheit. Ein Gutachten hatte dem 44-Jährigen eine krankhafte Streitsucht attestiert. Der Mann bestritt, die Mails geschrieben zu haben.

Laut seinem Anwalt hat der Informatiker wegen illoyalen Verhaltens vor Jahren seinen Job verloren. Seither sieht er sich als Opfer, wie das Newsportal weiter schreibt. Er habe nach der Entlassung, wie er selber sagt, auch seine Wohnung verloren, die Beziehung sei kaputtgegangen und Freunde hätten sich von ihm abgewandt. Nachdem die Justiz den von ihm eingereichten Anzeigen gegen die ehemalige Arbeitgeberin, Polizei und Justiz nicht nachging, fingen die Drohungen an. Mittlerweile ist er einschlägig vorbestraft. 

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