September 8, 2024

Der Waldrapp-Papi Enea, der in Rümlang seinen Nachwuchs aufzog, ist tot. Das hat das Waldrapp-Team mitgeteilt.

Darum gehts

  • Enea und Ruppert, die beiden Waldrappe, brachten zwei Jungtiere in Rümlang auf die Welt und zogen sie gross.

  • Rund 400 Jahre lang hatte in der Schweiz kein wildes Waldrapp-Paar mehr gebrütet.

  • Der Vater Enea ist nun tot aufgefunden worden.

Im Sommer 2023 kamen in Rümlang zwei Waldrapp-Küken zur Welt. Die beiden Eltern-Tiere Enea und Ruppert sorgten damit für eine Sensation: Rund 400 Jahre sind keine Waldrapp-Küken in freier Wildbahn in der Schweiz auf die Welt gekommen.

Dass es zu der seltenen Waldrapp-Wildbrut in der Schweiz kam, ist der Organisation «Waldrappteam Conservation and Research» zu verdanken. Seit über 20 Jahren ist das Waldrapp-Team rund um Projektleiter Johannes Fritz um die Wiederansiedlung der Vogelart in Europa bemüht.

Vater Enea ist gestorben

Nun musste das Waldrapp-Team eine traurige Nachricht verkünden: Das Männchen Enea ist tot. «Am späten Nachmittag des 17. März starb unser Waldrapp Enea in Domodossola in der Region Boschetto», schreibt das Team. Die Untersuchung der Todesursache laufe derzeit durch die Forst-Carabinieri-Einheit von Domodossola, heisst es weiter.

Hast du schon mal einen Waldrapp gesehen?

In einem Post auf Facebook ehrt das Waldrapp-Team den seltenen Vogel: «Für diesen besonderen Waldrapp hätte es keinen passenderen Namen gegeben als Enea. Wie der berühmte griechische Held war er ein ‹grosser mutiger Reisender›.»

Der Waldrapp wurde 2018 am Bodensee von Hand aufgezogen und lernte im Zuge der menschengeführten Migration den Weg nach Orbetello kennen, um dort zu überwintern. Im Jahr 2020 kehrte Enea in den Norden zurück und migrierte seitdem jedes Jahr zwischen der Schweiz und Orbetello.

Das Waldrapp-Team musste nun eine traurige Nachricht verkünden: Der Vater-Vogel Enea ist tot.

Familie flog nicht gemeinsam Richtung Süden

Enea und Ruppert flogen Ende Dezember 2023 wieder in Richtung Italien, um dort zu überwintern. Damals ging die Familie aber nicht gemeinsam los: Das eine Waldrapp-Jungtier «Knuckle», mit der Ring-Nr. 691, verpasste den Weiterflug. Es wurde am 30. Dezember 2023 in der Luzerner Allmend gesichtet.

Seither steht das Jungtier unter Beobachtung des Waldrapp-Teams. Laut dem Ornithologen Heinz Zumbühl war Knuckle aber nicht in einer lebensbedrohlichen Situation. «Der Vogel kann gut überleben, sofern er genügend Nahrung findet. Problematisch wird es, wenn längere Zeit alles verschneit oder zugefroren wäre.»

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