July 27, 2024

Die Uni Zürich steht in der Kritik wegen einer Gastprofessorin. Sie soll enge Verbindungen zum iranischen Regime pflegen. Nun hat das Institut eine gemeinsame Stellungnahme mit Mirsadri publiziert.

Obwohl sie sich selbst als liberal und fortschrittlich bezeichnet, gibt es Berichte, in denen Saida Mirsadri die Bedeutung der Kopftuchproteste im Iran relativiert.Der Uni Zürich wird vorgeworfen, bei der Anstellung einer iranischen Gastprofessorin zu wenig genau hingeschaut zu haben.Die «NZZ am Sonntag» hat die Uni Zürich konfrontiert. 

Darum gehts 

  • Harsche Kritik an der Uni Zürich: Eine Gastprofessorin soll enge Verbindungen zum iranischen Regime pflegen.

  • Bisher hat sich sowohl die Uni als auch Mirsadri nicht zu den Vorwürfen geäussert.

  • In einer auf der Webseite des Religionswissenschaftlichen Seminars publizierten Stellungnahme stellt sich das Institut hinter die Professorin.

Die Uni Zürich steht in der Kritik, bei der Anstellung einer iranischen Gastprofessorin zu wenig genau hingeschaut zu haben. Die «NZZ am Sonntag» hat enge Verbindungen von Saida Mirsadri zum iranischen Regime offengelegt. Dennoch unterrichtet Mirsadri im Herbstsemester als Gastprofessorin am Religionswissenschaftlichen Seminar. Sie soll in der Vergangenheit die Bedeutung der Kopftuchproteste im Iran relativiert haben und habe enge Verbindungen zur konservativsten Universität Irans. Jetzt hat sich das Religionswissenschaftliche Seminar der Universität Zürich zusammen mit Mirsadri zur Kritik geäussert.

Auf der Institutswebseite ist zu lesen: Mirsadri sei eine liberale muslimische Theologin und Philosophin. «Bei den Studierenden ist sie bekannt für ihre Warnungen vor Fundamentalismus.» Weiter heisst es, dass in ihrer akademischen Arbeit das Hauptanliegen sei, eine Interpretation des Islams zu fördern, in der Gleichberechtigung und die Respektierung der Menschenrechte, vor allem der Rechte der Frauen, im Mittelpunkt stünden. «Saida Mirsadri relativiert die Proteste im Iran nicht, im Gegenteil wies sie immer wieder darauf hin, dass es dabei noch um weit mehr als das Kopftuch gehe.»

Für neun Monate mit iranischer Uni affiliiert

Mirsadri sei von März bis November dieses Jahres über einen Lehrstuhl mit der konservativsten Universität Irans affiliiert gewesen. «Sie war nicht angestellt, erhielt kein Gehalt und hat dort nie unterrichtet», heisst es weiter. Die Affiliation habe Mirsadri mittlerweile aufgrund der Kritik an der Universität beendet und ihren Titel zurückgegeben.

Die Universität Zürich bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass die Gastprofessur von Mirsadri wie vorgesehen Ende Januar 2023 ausläuft. Saida Mirsadri reagierte nicht auf eine Anfrage von 20 Minuten. 

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