Die deutsche Klimaaktivistin distanziert sich von israelfeindlichen Beiträgen auf dem Instagram-Account von Fridays for Future International und kritisiert Greta Thunberg scharf.
Äusserungen der schwedischen Klimaschützerin Greta Thunberg und der Klimaschutzbewegung Fridays for Future International zum Nahostkonflikt sorgen derzeit für viel Kritik. Jetzt distanziert sich auch die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer von den israelfeindlichen Beiträgen auf dem internationalen Instagram-Account der Bewegung.
«Dass Greta Thunberg nichts Konkretes zu den jüdischen Opfern des Massakers vom 7. Oktober gesagt hat, enttäuscht mich», so Neubauer gegenüber «Zeit Online». Sie habe die Schwedin in der Vergangenheit «als ausserordentlich reflektiert und weitsichtig» erlebt. Die Erfahrungen der letzten Tage seien deshalb umso schmerzhafter.
«Es ist offensichtlich, dass gerade einiges zerbricht», so Neubauer. Es sei klar, dass es verschiedene Meinungen gebe, wenn es um Israel und Palästina gehe. «Das rechtfertigt aber weder Antisemitismus noch Desinformation. Und dass es das eben doch gibt, hat mich überrascht. Das habe ich nicht kommen sehen», so die Klimaschützerin.
Gegenüber dem «Spiegel» führt Neubauer aus: «Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas.» Sie setze sich persönlich dafür ein, dass globale Prozesse ausgesetzt würden, «bis wir sicher sein können, dass eine einzelne Gruppe nicht länger globale Fridays-for-Future-Accounts für Desinformation und Hass nutzen kann».
«Völkermord» gegen Palästinenser und «Apartheidsystem» Israels
Thunberg, die Fridays for Future mitgegründet hat, hatte vor rund einer Woche in sozialen Netzwerken zu einem Streit für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen und damit für Empörung gesorgt. In den Instagram-Beiträgen war etwa von «Völkermord» gegen Palästinenser die Rede sowie von einem «Apartheidsystem» Israels. Westlichen Medien wurde zudem «Gehirnwäsche» vorgeworfen, mit dem Ziel, dass Menschen an der Seite Israels stünden.
Am vergangenen Freitag hatte sie sich erneut für die Palästinenser starkgemacht. «Gerechtigkeit für Palästina» war auf einem Schild der 20-Jährigen zu sehen, dass sie während eines Klimaprotests vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Mehrere Stimmen warfen Thunberg und ihrer Bewegung daraufhin Antisemitismus vor.