July 27, 2024

Laut der US-Klimabehörde hat die Erde seit Beginn der Aufzeichnungen vor 174 Jahren noch nie so ein warmes Jahr erlebt. Die letzten Monate brachen Rekorde.Brasilien Trockenheit

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Klimabehörde NOAA spricht von Hitze-Rekordtemperaturen in diesem Jahr.
  • Die durchschnittlichen Temperaturen 2023 liegen 1,4 Gr über vorindustriellen Zeiten.
  • Dies sind nur 0,1 Gr unter der Grenze des Pariser Klimaabkommens.

Das laufende Jahr wird global gesehen mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das berichtet die US-Klimabehörde NOAA.

Für den Zeitraum Januar bis September habe 2023 bereits den Rekord aufgestellt, teilte die NOAA mit. Demnach verzeichneten Juni, Juli, August und September jeweils den heissesten Monatswert. Das bislang wärmste Jahr war 2016.

Ganz besonders stach im laufenden Jahr der September hervor. «Es war nicht nur der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen. Es war auch der mit Abstand untypischste Monat in den 174 Jahren, in denen die NOAA das Klima beobachtet». Dies sagte NOAA-Chefforscherin Sarah Kapnick laut Mitteilung.

Fast 1,5 Gr des Pariser Klimaabkommens überschritten

So habe die globale Durchschnittstemperatur für September 1,44 Gr Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts gelegen. Das sei die grösste Abweichung gewesen, die jemals für einen Monat registriert worden sei, schreibt die NOAA.

Dieser September war um 1,75 Gr wärmer als die Durchschnittstemperatur für diesen Monat im vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus hatte dies kürzlich berichtet.

Eisberge treiben im Scoresby Sund von Grönland.

Die durchschnittlichen Temperaturen 2023 lagen demnach bislang um 1,4 Gr Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Das sind nur 0,1 Gr unter den als Klimaziel ausgegebenen 1,5 Gr des Pariser Klimaabkommens. Bis zum Ende des Jahrhunderts sollten diese nicht längerfristig überschritten werden sollen.

Laut NOAA erreichte der September in Afrika, Europa, Nord- und Südamerika sowie in der Antarktis Rekordwerte für diesen Monat. In der Arktis und in Asien war es demnach jeweils der zweitwärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch Deutschland erlebte laut einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes den wärmsten September seit Messbeginn.

Derzeit gewinnt das natürliche Klimaphänomen El Niño an Einfluss. Ein El Niño kann die im Zuge der Klimakrise ohnehin stetig steigenden Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben.