July 27, 2024

Polizeiaufgebot in Houton: 16800 Menschen finden in der Mega-Church Platz.

Eine Frau hat in einer Mega-Kirche im US-Bundesstaat Texas um sich geschossen und zwei Menschen verletzt, unter ihnen einen fünfjährigen Jungen. Die Täterin wurde von zwei zufällig anwesenden Polizisten erschossen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Demnach hatte die Frau die Kirche in Houston am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Begleitung eines Kindes betreten und mehrere Schüsse abgegeben. Ihr Motiv war zunächst unklar. 

Das angeschossene Kind befand sich in einem lebensgefährlichen Zustand, wie Houstons Polizeichef Troy Finner mitteilte. Ein Erwachsener erlitt eine Schusswunde am Bein.

Die Lakewood Church ist in einem ehemaligen Stadion untergebracht und mit rund 16.800 Sitzplätzen eine der grössten religiösen Stätten in den USA. In der Mega-Kirche predigt der populäre christliche Pastor und Bestsellerautor Joel Osteen, dessen Gottesdienste werden wöchentlich im Fernsehen übertragen werden und Millionen von Zuschauern haben.

Der Pastor zeigte sich nach dem Schusswaffenangriff «am Boden zerstört». Die Frau hatte nach seinen Angaben in einer Pause zwischen zwei Gottesdiensten das Feuer eröffnet. Die Folgen wären nach seinen Worten verheerender gewesen, wenn sie während eines Gottesdienstes um sich geschossen hätte. «Wir danken Gott dafür», dass der Vorfall sich nicht während des 11.00-Uhr-Gottesdienstes ereignet habe, sagte der 60-Jährige. 

In den USA gibt es immer wieder Schusswaffenangriffe mit vielen Todesopfern. Dabei waren wiederholt auch Kirchen Schauplätze von Blutbädern. Bei einem der schlimmsten Vorfälle dieser Art hatte im November 2017 ein Angreifer während eines Gottesdienstes in einer Baptistenkirche im texanischen Sutherland Springs bei San Antonio 26 Menschen getötet.

Das Waffenrecht ist in den Vereinigten Staaten, wo es mehr Schusswaffen als Einwohner gibt, ein politisch brisantes Thema. Versuche, die laxen Waffengesetze zu verschärfen, scheitern regelmässig am Widerstand der konservativen Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.

AFP/aeg

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