September 8, 2024

Wegen der Spesen-Affäre erhielt Philippe Müller Drohungen und Hass-Reaktionen. Sein Auto wurde zerkratzt, er hat Anzeige erstattet.
Müller

Das Wichtigste in Kürze

  • Philippe Müller bekam wegen der Spesen-Affäre Drohungen, sein Auto wurde zerkratzt.
  • Er gibt auch der «einseitigen Medienberichterstattung» eine Schuld daran.
  • Mit Drohungen kennt sich der Regierungsrat aus, einst stand er unter Polizeischutz.

Im Januar erlangte der Berner Regierungsrat Philippe Müller nationale Berühmtheit: Ein Bericht deckte auf, dass er einst eine Banane und ein Brötli als Spesen abgerechnet hatte. Diese Beträge von 20, respektive 95 Rappen lösten enorme Reaktionen aus.

Und für den FDP-Mann kam es auch zu einer traurigen Premiere: Sein privates Auto wurde von Unbekannten zerkratzt, wie er gegenüber «20 Minuten» sagt. Er geht davon aus, dass es eine Folge der Spesen-Affäre gewesen sei. Es sei das erste Mal, dass etwas mutwillig beschädigt worden sei, er habe Anzeige erstattet.


Spesen Bern

Nach dem Bekanntwerden der Kleinstspesen gab Müller Fehler zu und entschuldigte sich. Er betonte aber auch, dass es einmalig gewesen sei.

Nun erklärt er, dass eine Mitarbeiterin für eine spontane Sitzung Lebensmittel gekauft habe und diese bei seinen Spesen abgerechnet habe. «Sie wollte einfach alles richtig machen.» Das Geld sei ihm nie ausbezahlt worden, versichert Müller.

In der Allgemeinheit sei ein falscher Eindruck entstanden. «Es ist erschreckend, was einseitige Medienberichterstattung für falsche Vorstellungen und Hass-Reaktionen auslösen kann», sagt Müller. Er fand die Berichte auch übertrieben, es handle sich um eine einzige irrtümliche Abrechnung in sechs Jahren.

Mit Hass-Reaktionen kennt sich Müller aus: Gegenüber «20 Minuten» sagt er, dass er wegen Drohungen gegen sein Leben einst unter Polizeischutz stand. Er sei von der Polizei nach Hause gebracht worden, dort seien zwei weitere Beamte mit Maschinenpistole und Schutzweste gestanden. Es sei gedroht worden, dass man herausfinde, wo die Tochter zur Schule gehe. Philippe Müller sagt: «Das belastet einen schon.»

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