September 8, 2024

Der Schweiz fehlt es an Tausenden Polizisten und Polizistinnen. Grund dafür: Bei der Generation Z ist der Beruf nicht sehr angesehen.Kantonspolizei Solothurn

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Polizei fehlt viel Personal.
  • Die Beamten geniessen bei der Generation Z ein geringes Ansehen.
  • Um das zu ändern, braucht es viele Anpassungen an die moderne Arbeitswelt.

Tausende Angestellte fehlen der Polizei zurzeit, denn immer weniger Junge treten die Ausbildung an. Von den Vertreterinnen und Vertretern der Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) interessieren sich nur wenige für diesen Berufsweg.

Dies liegt unter anderem am schlechten Ruf, dem steigenden Druck und der erhöhten Gewaltbereitschaft, wie der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) am «Forum für Innere Sicherheit» erklärte.

Flexibilität, ein wertschätzendes Umfeld, Sinnhaftigkeit und ein guter Verdienst: Das würden sich junge Menschen in der Schweiz heutzutage laut Gen-Z-Unternehmensberaterin Yaël Meier von ihrem Arbeitsplatz wünschen, wie SRF berichtet.

Polizeigewalt in anderen Ländern trübt das Ansehen

Wie kann man gegen diesen Abwärtstrend im Polizeiberuf vorgehen? Meier ist sich sicher: Man müsse die Polizei als «sympathisch, hilfsbereit und interessant» präsentieren.

Auch Videos auf Social Media könnten bei der Personalsuche unterstützend wirken. Dort würden jungen Menschen auch oft Inhalte über Polizeigewalt aus anderen Ländern gezeigt, die das Bild der Schweiz verzerren könnten.

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Es brauche auch mehr Frauen sowie mehr Migrantinnen und Migranten in der Polizei, «damit sich auch diese Bevölkerungsteile angesprochen fühlen», erklärte zudem Nine Vögli, Präsidentin des Verbands der Solothurner Polizistinnen und Polizisten.

«Niedergeschlagenheit im Korps»

Doch auch andere Massnahmen müssten getroffen werden, um das Nachwuchs-Problem bei der Polizei zu lösen. Die Jugend soll mit besseren Teilzeitmodellen, mehr Flexibilität oder einem höheren Gehalt angelockt werden.

Die Watländer Polizeikommandantin Sylvie Bula stellt ausserdem «eine gewisse Niedergeschlagenheit im Korps» fest: «Viele verlassen den Beruf, immer mehr brechen die Ausbildung ab.»

Um die Lösungswege umzusetzen, brauche es allerdings Geld – was die Polizeistellen selbst nicht besitzen würden. Deswegen sollten die Politiker eingreifen, so Bula.