July 26, 2024

Das Solothurner Parlament plant Massnahmen gegen Trockenheit und Hochwasser im Zuge des Klimawandels.
emme

Das Solothurner Parlament will mit einer Wasserwirtschaftsplanung die Folgen des Klimawandels abfedern. Mit einem Kredit von 4,38 Millionen Franken sollen im Verlauf von zwölf Jahren Massnahmen gegen Trockenheit und Hochwasser geplant werden.

Der Kantonsrat bewilligte am Dienstag den Verpflichtungskredit für das Projekt «Water» mit 94 Ja-Stimmen und ohne Gegenstimme.

In sechs Gebieten mit erhöhten Trockenheitsrisiken sollen Regionale Entwässerungspläne (REP) zur Bekämpfung der Trockenheit erarbeitet werden. Statt das Wasser einfach abzuleiten, soll mehr Regenwasser in Siedlungen, im Wald oder landwirtschaftlichen Flächen zurückgehalten werden.

Die höheren Temperaturen im Sommer führten zudem zu grösserem Wasserbedarf, schrieb der Regierungsrat in der Botschaft an den Kantonsrat. Dies hätten die Hitzesommer 2003 und 2018 gezeigt. Wegen intensiveren und häufigeren Starkniederschlägen steige die Hochwassergefahr an.

Kantonsrätliche Debatte um Wassermanagement

«Es regnet nicht zu wenig, aber schlecht verteilt», sagte Martin Rufer (FDP) in der Debatte im Namen seiner Fraktion. «Die Hitzesommer haben gnenlos aufgezeigt, dass wir das Wasser sinnvoll nutzen müssen», sagte Jonas Walther (GLP) und rief dazu auf, Massnahmen möglichst bald zu treffen.


Martin Rufer

Wenn man nichts unternehme, sei mittelfristig mit höheren Schäden zu rechnen, sagte Kevin Kunz (SVP). Deshalb sei die SVP-Fraktion, nach früherer Ablehnung, jetzt für die Vorlage. Für den Kredit sprachen sich auch SP, Grüne und Mitte/EVP aus.

Gebiete mit hoher Trockenheitsanfälligkeit

Als Gebiete mit sehr hoher Trockenheitsanfälligkeit gelten der Bucheggberg, das Wasseramt und das Leimental. Als hoch eingeschätzt wird die Trockenheitsanfälligkeit in den Bezirken Lebern, Gäu, Olten und Dorneck (ohne Leimental).

Für das bewilligte Vorhaben wollen die Fachleute des Kantons die Erfahrungen des bereits durchgeführten Pilotprojekts im Einzugsgebiet der Oesch im Wasseramt nutzen.

Daran seien Gemeinden, Trägerschaften von Wasserversorgungen und Kläranlagen sowie Vertreter von Umweltorganisationen, Landwirtschaft, Jagd und Fischerei beteiligt gewesen.

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