July 27, 2024

Am heutigen Donnerstag regnet es weiter. Die Schifffahrt bangt und sogar der Lötschbergtunnel musste gesperrt werden. Hier lesen Sie das Wichtigste im Ticker.greifensee

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Niederschlag der letzten Tage sowie das Schmelzwasser sorgen für Hochwassergefahr.
  • Auch heute Donnerstag wird es weiter regnen – die Lage könnte sich weiter zuspitzen.
  • Erste Schifffahrtsagenturen bangen bereits um ihren Betrieb.

Nach dem vielen Regen in den letzten Tagen bleibt die Hochwasser-Lage in der Schweiz angespannt. Auch in der Nacht hat es weiter geregnet – der Donnerstag startet zudem bewölkt und bleibt regnerisch. Auch am heutigen Nachmittag ist zudem mit weiteren Niederschlägen zu rechnen.

Erst der Freitag bringt Entspannung und bleibt mehrheitlich trocken. Die Lage um die Seen und Flüsse dürfte aber trotzdem bis Ende Woche kritisch bleiben.

Hier finden Sie die wichtigsten Infos zum Hochwasser im Ticker. Die wichtigsten Entwicklungen vom Mittwoch können Sie hier nachschauen.

11.00: Laut einer Mitteilung der BLS habe man heute Donnerstagmorgen um 9 Uhr beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels gesperrt. Grund: Durch den massiven Regen war vergangene Nacht Wasser zwischen Ferden und St. German in den Tunnel eingedrungen.

Fachleute seien vor Ort, um die Situation zu beurteilen und Massnahmen zu definieren.

Mit dem aktuellen Kenntnisstand könne nicht abgeschätzt werden, wie lange die Sperrung andauern werde, sagte Tamara Traxler, Mediensprecherin bei der BLS, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

Am Donnerstagmorgen habe der Personenverkehr zwischenzeitlich aufrechterhalten werden können, da der Wassereintritt im Doppelspurabschnitt gewesen sei. Die Züge fuhren durch die andere Röhre, hiess es weiter.

Schifffahrtsagentur bangt um Betrieb

10.15: Beim Greifensee in Maur ZH sind die Wasserpegel deutlich erhöht, wie Fotos von einem Reporter vor Ort zeigen. Der See tritt über die Ufer.

Eine Mitarbeiterin der Schifffahrts-Genossenschaft Greifensee zu Nau.ch: «Zwar tritt das Wasser deutlich über die Ufer. Aber von Schäden ist uns bis jetzt nichts bekannt.»

Maur ÜberschwemmungenSchiff im WasserSchiff im WasserSeeb Egg

Auch würden aktuell noch alle Schifffahrten regulär durchgeführt. «Das könnte sich in den nächsten zwei bis drei Stunden aber schnell ändern.»

Wegen des Hochwassers musste zudem ein Sicherheitssteg gebaut werden. «Der Hauptsteg ist nämlich komplett unter Wasser. Darum braucht es diesen Hochwassersteg.»

Des Weiteren würden nun Autoreifen über die Poller gelegt. Dies, um zu verhindern, dass sich die Seile der Schiffe lösen.

04.00: Nach wie vor gelten folgende Hochwasser-Warnungen des Bundes:

«Grosse Gefahr» (Stufe 4) gilt beim Bielersee.

«Erhebliche Gefahr» (Stufe 3) gilt für den Genfersee, für die Sihl von liswil bis Mündung Limmat, für die Limmat vom Zürichsee bis Mündung Aare, für die Aare von Mündung Reuss bis Mündung Rhein, für den Canal de la Broye, für den Zihlkanal, für den Doubs, für den Thunersee, für den Murtensee, für den Neuenburgersee, für den Rhein von Mündung Aare bis Basel, für die Aare von Mündung Saane bis Bielersee, für die Aare vom Thunersee bis Mündung Saane.

Hochwasser

An verschiedenen weiteren Orten gilt zudem «Erhebliche Gefahr» (Stufe 2), wie der Gefahrenkarte des Bundes zu entnehmen ist

Alarm wegen Hochwasser im Kanton Solothurn

Ausserdem meldete der Kanton Solothurn am Mittwochabend für Abschnitte der Aare Hochwasseralarm. Als erste Massnahmen wurden entlang des Flusses bei Obergösgen, Gretzenbach und Niedergösgen zur Verhinderung von Überschwemmungen Dammbalkenanlagen in Betrieb genommen.

Schönenwerd SODämme Schönenwerd SODämme in Schönenwerd SONiedergösgen

Das Hochwasser an der Aare im Kanton Solothurn ist laut den Behörden eine direkte Folge des hohen Pegelstandes des Bielersees. Bislang war es den zuständigen Behörden demnach möglich, die Wassermenge kontrolliert in die Aare fliessen zu lassen. Nun aber sei der definierte Grenzwert überschritten worden.

Hochwasser GiswilHochwasser GiswilHochwasser

Dramatische Bilder kamen am Mittwoch auch aus Giswil OW. Die Gemeinde am Sarnersee wurde teilweise überschwemmt. Bewohner mussten mit Booten zu ihren Wohnungen