September 8, 2024

Die Situation mit dem Hochwasser hat sich zugespitzt. Der Bielersee hat die kritische Grenze überschritten, auch der Pegel im Thunersee ist stark gestiegen.hochwasser-brugg-ag

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Niederschlag der letzten Tage sowie das Schmelzwasser sorgen für Hochwassergefahr.
  • Der Bielersee hat in der Nacht die Hochwassergrenze von 430,35 Meter erreicht.
  • Auch heute Mittwoch wird es weiter regnen – die Lage sich dürfte vielerorts zuspitzen.

Nach dem vielen Regen in den letzten drei Tagen sind die Pegel einiger Seen und Flüsse enorm hoch. Seit Sonntag ist an gewissen Orten mehr Wasser als durchschnittlich im ganzen Dezember gekommen. Besonders dramatisch ist die Lage im Kanton Bern.

Der Bielersee erreichte laut Naturgefahrenportal des Kantons Bern in der Nacht auf Mittwoch die Hochwassergrenze von 430,35 Meter. Auch der Thunersee näherte sich in der Nacht der Hochwassergrenze, wie dem Naturgefahrenportal zu entnehmen war.

Hochwasser

Zurzeit des Hochwasssers im Bielersee lag der Pegel im Thunersee demnach nur noch 21 Zentimeter unter der Hochwassermarke von 558,30. Die Pegelstände des Brienzer-, Neuenburger- und Murtensees lagen derweil noch über einen Meter unter deren Hochwassergrenzen.

Auch in der Nacht auf Mittwoch hat der Niederschlag nicht nachgelassen – laut Wetterdiensten wird es noch bis Donnerstag weiterregnen. Die Hochwasser-Situation bleibt deshalb bis Ende Woche kritisch und dürfte sich heute an verschiedenen Orten zuspitzen.

«Grosse Gefahr» bei Arve in Genf und Bielersee

Der Bund hatte die Gefahrenstufe für Hochwasser am Dienstag in gewissen Regionen nach oben angepasst. «Grosse Gefahr» (Stufe 4) gilt demnach derzeit für die Arve in Genf und den Bielersee. Genf gab am späten Dienstagabend wegen des Hochwassers die Sperrung zweier Brücken über die Arve bekannt.

Hochwasser Schweiz

«Erhebliche Gefahr» (Stufe 3) gilt unter anderem am Rhein in Basel und Schaffhausen. Sowie an der Aare zwischen Thuner- und Bielersee und am Neuenburgersee.

In weiten Teilen der Schweiz gilt «mässige Gefahr» (Stufe 2). Einzig im Tessin und in Graubünden gilt «Keine oder geringe Gefahr» betreffend Hochwasser (Stufe 1).

AareInselAareOrbe

Im Wallis kam es wegen dem vielen Regen zu Erdrutschen und Steinschlägen. Mehrere Strassen mussten gesperrt werden. In dem Kanton gaben die Behörden am Dienstag bekannt, dass ab sofort die «besondere Lage» gelte.

Wetterlage und Schmelzwasser sorgen für Hochwasser

Grund für die hohen Pegelstände ist einerseits die derzeitige Wetterlage. SRF-Meteorologe Luzian Schmassmann sagte im gestrigen Beitrag von «Schweiz aktuell»: «Wir haben derzeit einen sogenannten atmosphärischen Fluss, der von den Subtropen recht viel Feuchtigkeit nach Mitteleuropa bringt.»

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Der zweite Grund für die Hochwassergefahr: Das viele Schmelzwasser. Schmassmann: «Wegen der warmen Luft, kommt dieses derzeit von oben runter.»