July 27, 2024

Nach dem Sicherheitsdebakel rund um meineimpfungen.ch soll eine neue Plattform vom Kanton Aargau frühestens im März 2024 starten.stiftung meineimpfung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Plattform meineimpfungen.ch wurde wegen Sicherheitsmängeln geschlossen.
  • Der Kanton Aargau und der Bund haben nun eine Lösung gefunden, was mit den Daten passiert.
  • Eine neue Plattform soll frühestens im März 2024 an den Start gehen.

Die Plattform meineimpfungen.ch, die 2021 als digitaler Ersatz für das analoge Impfbüchlein eingeführt wurde, musste aufgrund schwerwiegender Sicherheitsmängel vom Netz genommen werden.

Doch was passiert nun mit den erfassten Impfdaten der rund 430’000 registrierten Schweizerinnen und Schweizer? Der Kanton Aargau hat nun eine Lösung gefunden, wie das «Zofinger Tagblatt» berichtet.

Ein digitaler Impfausweis sollte das tritionelle Papier-Impfbüchlein ersetzen. Inmitten der Corona-Pandemie schien dies eine praktische Lösung zu sein. Die Stiftung meineimpfungen.ch bot eine App an, in der jeder seine eigenen Impfungen digital erfassen konnte.

Aber dann kam der Schock: Das Online-Magazin «Republik» deckte auf, dass man relativ leicht Zugang zu sensiblen Gesundheitsdaten Dritter erhalten konnte. Im März 2021 wurde die Plattform daher wegen gravierender Sicherheitsmängel vom Netz genommen.

Federführend ist der Kanton Aargau

Nach dem Skandal blieb die Frage offen: Was geschieht nun mit den Daten? Viele hatten ihr analoges Impfbüchlein bereits weggeworfen und es würde Millionen kosten, alle Daten neu zu erfassen. Also entschieden sich im Sommer 2022 Bund und Kanton Aargau dafür, die Daten zurückzugeben.

Der Verein Stammgemeinschaft eHealth vom Kanton Aargau beauftragt, eine Plattform für die Rückgabe der Impfdaten aufzubauen. Diese Plattform wird voraussichtlich im März ihren Betrieb aufnehmen.

Was passiert mit den Daten?

Ehemalige Nutzerinnen und Nutzer von meineimpfungen.ch erhalten Zugang zur neuen Plattform und können dort entscheiden, was mit ihren Daten geschehen soll: Sie können sie endgültig löschen, herunterlen oder in ihr eigenes elektronisches Patientendossier übertragen. Personen, deren Impfdaten von Fachpersonen erfasst wurden, erhalten jedoch keinen Zugang – diese Daten werden gelöscht.

Auch alle während der Pandemie automatisch und teilweise falsch erfassten Daten sind nicht Teil der neuen Plattform und werden vernichtet. Ursprünglich sollte die neue Plattform bereits im Herbst 2023 starten.

Aufgrund längerer Abklärungen mit den Datenschutzbehörden verschiebt sich dieser Zeitplan jedoch. Im Januar und Februar 2024 soll es eine Test- und Pilotphase geben. Frühestens ab März 2024 rechnet der Kanton dann mit dem offiziellen Start.