May 19, 2024

Schon länger gibt es an der Universität Lausanne Pro-Palästina-Proteste. Nun haben diese auch die ETH Zürich erreicht. Nau.ch ist vor Ort.
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Eingangshalle der ETH Zürich findet derzeit ein Sitzstreik statt.
  • Dutzende Studierende rufen «free, free Palestine».
  • Die Polizei ist vor Ort und setzt den Studis ein Ultimatum von fünf Minuten zur Räumung.

Der Pro-Palästina-Protest hat am Dienstag die Zürcher ETH erreicht. Ein paar wenige dutzend Studierende haben sich kurz vor dem Mittag in der Eingangshalle auf den Boden gesetzt.


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Die ETH Zürich bestätigte gegenüber Keystone-SDA entsprechende Medienberichte. Die Studierenden riefen unter anderem «free, free Palestine». Auf dem Boden ein Plakat mit dem Spruch «no Tech for Genocide» ausgelegt. Eine Protestierende spricht in ihr Megafon und wirft der ETH vor: «Sie haben den Dialog mit Studierenden verweigert.»

Die ETH steht in Kontakt mit der Sttpolizei Zürich, hiess es am Mittag gegenüber Nau.ch. Neben Beamten der Stapo sind später auch solche der Kantonspolizei vor Ort.


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Nach knapp zwei Stunden wurde den Protestierenden von der Polizei ein Ultimatum gesetzt: Sie haben fünf Minuten Zeit, um zu verschwinden.

Wer dann noch sitze, werde abgeführt und kontrolliert «wegen Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration und Hausfriedensbruch». Wenig später war zu sehen, wie die Polizei Studierende aus dem Gebäude trägt.

ETH: Akemischer Boykott Israels gefordert

«Wir, Zürcher Studierende der Gruppe Students for Palestine, fordern von der ETH Zürich eine klare Positionierung gegen den Völkermord in Palästina, den akemischen Boykott Israels und Transparenz über Kollaborationen der ETH Zürich mit israelischen Institutionen», heisst es in einer Mitteilung der Protestierenden.

«Wir schliessen uns hiermit der friedlichen Solidaritätsbewegung mit Palästina in den Vereinigten Staaten und in Frankreich an.»


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Die Gruppe fordert von der ETH unter anderem, «israelische Institutionen und Unternehmen, die die israelische Regierung und das israelische Militär mit Geldern im laufenden Genozid unterstützen», zu boykottieren.

«Wir Studierenden lehnen jede Form von Gewalt, Antisemitismus und Islamophobie ab, wir sagen: ‹Nein, zu einem Krieg – nein, zu diesem Genozid!›»


ETH Zürich
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«Die Augen vor einem Genozid zu verschliessen und ihn damit zu tolerieren, ist inakzeptabel. Wir fordern unsere Universität auf, das Schweigen zu brechen und angesichts des anhaltenden Völkermords und der massiven Vertreibung von Menschen in Gaza klar Stellung zu beziehen», wird eine Person zitiert.

«Wir werden so lange bleiben, bis unsere Forderungen gehört werden», heisst es in der Mitteilung.

Proteste auch in Lausanne und Genf

Schon seit längerer Zeit sorgen Pro-Palästina-Proteste für Aufsehen, so etwa auch an der Universität Lausanne (UNIL). Auch an der ETH Lausanne (EPFL) hat am Dienstag eine Gruppe von Studierenden eine Halle besetzt.

In Genf besetzte eine Gruppe von Studentinnen und Studenten am Dienstagmittag mit Tischen, Stühlen und Sofas die Eingangshalle eines Gebäudes der Universität Genf.

Auf allen Etagen des Gebäudes waren zahlreiche palästinensische Fahnen sowie Banner mit den Botschaften «Free Palestine, stop genocide» und «From the river to the sea, Palestine will be free» aufgehängt. Während der Mittagspause sind viele Studierende anwesend, um zu essen.

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