July 27, 2024

Shehbaz Sharif ist der Bruder des früheren Premierministers Nawaz Sharif. Er hatte Khan als Premierminister ersetzt, nachdem dieser 2022 bei einem Misstrauensvotum im Parlament gestürzt worden war.

Politische Rivalen des inhaftierten pakistanischen Ex-Premierministers Imran Khan haben sich auf Shehbaz Sharif als Regierungschef geeinigt. Eine Gruppe von Parteivorsitzenden teilte bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend mit, dass sie sich die nötige Mehrheit der Stimmen gesichert hätten, um eine Koalitionsregierung zu bilden. Ex-Premierminister Shehbaz Sharif von der Pakistanischen Muslimliga werde bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments noch diesen Monat zum Premierminister gewählt werden.

Zuvor hatten die Vorsitzenden der Pakistanischen Muslimliga, der Pakistanischen Volkspartei und anderer Parteien tagelang verhandelt. Keiner der Parteien hatte bei den Parlamentswahlen am 8. Februar genug Sitze bekommen, um alleine regieren zu können. Kandidaten aus dem Khan-Lager hatten die meisten Sitze gewonnen.

Sharif ist der Bruder des früheren Premierministers Nawaz Sharif. Er hatte Khan als Premierminister ersetzt, nachdem dieser 2022 bei einem Misstrauensvotum im Parlament gestürzt worden war. Khan ist inzwischen wegen Vorwürfen verurteilt worden, die seine Anhänger als politisch motiviert betrachten. Die Parteivorsitzenden teilten mit, Ex-Präsident Asif Ali Zardari von der Pakistanischen Volkspartei sei bei der Wahl durch das Parlament ihr gemeinsamer Kandidat für das Präsidentenamt.

Die Wahl in dem Land mit rund 240 Millionen Einwohnern war überschattet von Internetsperren und Manipulationsvorwürfen. Beobachter kritisierten das harte Vorgehen der Justiz gegen die Oppositionspartei PTI, die nach einem Beschluss des Obersten Gerichtshofes nur noch mit unabhängigen Kandidaten antreten durfte. Seit der Unabhängigkeit Pakistans vor über 75 Jahren infolge der Teilung Britisch-Indiens kam es immer wieder zu Unruhen und Instabilität in dem Land. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das Militär. Auch unter den zivilen Regierungen galten Generäle als die Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entscheiden konnten.

DPA/swa

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