July 27, 2024

Einer von ihnen wird es schaffen: Der Grüne Pekka Haavisto (links) und der Konservative Alexander Stubb haben sich für die finnische Präsidentschaftswahl in zwei Wochen qualifiziert.

Es sind zwei aussenpolitisch sehr erfahrene Kandidaten, die das finnische Wahlvolk am Sonntag für die Stichwahl um die Präsidentschaft auserkoren hat: Alexander Stubb von der konservativen Regierungspartei, der schon im EU-Parlament sass, Aussen-, Finanz- und Europaminister war und auch ein Jahr das Amt des Premiers bekleidete, kam auf 27,2 Prozent. Der Grüne Pekka Haavisto, der einst als Aussenminister den Nato-Beitritt seines Landes mit vorangetrieben hatte, lag nur eineinhalb Prozentpunkte hinter ihm.

Es war ein seltsamer Wahlkampf. Schliesslich war für alle neun Kandidatinnen und Kandidaten der eigentliche Gegner keiner der Konkurrenten, sondern Putins Russland. Die Angst vor dem östlichen Nachbarn ist nach massiven Hackerangriffen, Kabelzerstörungen und immer neuen Versuchen, durch gelenkte Migrantengruppen an den gemeinsamen Grenzübergängen ein Chaos zu bewirken, so gross, ja omnipräsent, dass die Klagen darüber von der Kandidatin der Linken bis weit nach rechts zu einem Chor der grossen Sorge verschmolzen. Da war es fast unmöglich, Einzelstimmen herauszuhören. Insofern entschied am Ende anscheinend so etwas wie staatsmännische Gravitas und souveränes Charisma.

Beide, Stubb wie Haavisto, gaben sich ausserdem betont versöhnend. Die Finnen scheinen genau das zu wünschen in einer Zeit grosser Unsicherheit. Am übernächsten Sonntag wird man vermutlich Alexander Stubb zu seinem neuen Posten gratulieren dürfen. Die Wähler der konservativen dritt- und viertplatzierten Kandidaten dürften sich kaum für einen Grünen erwärmen, der offen homosexuell ist, einen gebürtigen Ecuadorianer zum Mann hat und sich vegetarisch ernährt.

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