July 27, 2024

Publiziert: 19.01.2024, 19:39Aktualisiert vor 2 Stunden

Das Wichtigste in Kürze

  • China hat zu einem Ende der Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen auf Handelsschiffe im Schwarzen Meer aufgerufen. Dies, obwohl die Huthi chinesischen und russischen Schiffen eine sichere Durchfahrt zugesichert hatte.

  • Der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas hat die Gründung eines palästinensischen Staats als Voraussetzung für Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten beschrieben.

  • Israel hat am Freitag seine Angriffe auf Ziele im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Laut Hamas-Angaben wurden dabei 77 Menschen getötet.

  • Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat im offenen Widerspruch zu den USA einen palästinensischen Staat nach Ende des Gaza-Krieges abgelehnt.

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00:31 UhrUSA: Israel erlaubt Mehl-Lieferungen für Gazastreifen über Hafen Aschdod

Israel erlaubt nach US-Angaben die Lieferung von Mehl in den Gazastreifen über den nahegelegenen israelischen Hafen Aschdod. Das Weisse Haus erklärte am Freitag nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der Präsident begrüsse «die Entscheidung der israelischen Regierung, die Lieferung von Mehl für die palästinensische Bevölkerung über den Hafen von Aschdod zuzulassen».

Die USA, ein Verbündeter Israels im Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, würden «parallel dazu an Möglichkeiten arbeiten, die direktere Hilfslieferungen auf dem Seeweg ermöglichen», fügte das Weisse Haus hinzu.

Über den israelischen Hafen Aschdod soll Mehl nach Gaza gelangen. (Archivbild)

Aschdod ist etwa 40 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Die Stadt am Mittelmeer wird regelmässig von der Hamas aus dem Palästinensergebiet mit Raketen beschossen.

Drei UNO-Organisationen hatten Israel am Montag aufgefordert, für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen auch seinen Hafen Aschdod zur Verfügung zu stellen. Die Lieferung von Lebensmitteln und Hilfsgütern hänge auch von der Öffnung neuer Zugangswege in das Palästinensergebiet ab, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP), das UNO-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Nutzung von Aschdod werde von den Hilfsorganisationen «dringend benötigt». (AFP)

Gestern, 22:51Biden spricht mit Netanyahu über Zweistaaten­lösung

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weissen Hauses mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu telefoniert und ihm dabei auch seine Vision von einer Zweistaatenlösung dargelegt. In dem Gespräch am Freitag habe Biden seine Vorstellung eines dauerhaften Friedens und beständiger Sicherheit Israels in der Region erörtert, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

Obwohl Netanyahu seine Bedenken geäussert habe, sei Biden noch immer der festen Überzeugung, dass eine Zweistaatenlösung der richtige Weg sei. «Wir werden nicht in allen Fragen einer Meinung sein», sagte Kirby. Gute Freunde und Verbündete könnten diese Art von offenen und unumwundenen Diskussionen führen.

Netanyahu hatte am Donnerstag im offenen Widerspruch zu den USA einen palästinensischen Staat nach Ende des Gaza-Krieges abgelehnt. Mit Blick auf eine Zweistaatenlösung auf Drängen der USA sagte Netanjahu, er müsse imstande sein, auch «nein» zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu besten Freunden. Kirby sagte nun, dies werde die Auffassung Bidens nicht ändern, dass die beste langfristige Lösung für die regionale Sicherheit, insbesondere die Sicherheit des israelischen Volkes, ein freier und unabhängiger palästinensischer Staat sei. Die USA würden weiter dafür werben.

In dem Gespräch ging es nach Angaben aus Washington auch um andere Themen, etwa den Übergang der israelischen Offensive hin zu gezielteren Militäroperationen, die immer mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ermöglichen sollen – bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Drucks auf die Führung der islamistischen Hamas. Biden sei auch auf die Verantwortung Israels eingegangen, dabei den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern und Unschuldige zu schützen. Der US-Präsident habe die Entscheidung der israelischen Regierung begrüsst, die Lieferung von Mehl über den Hafen von Aschdod zuzulassen. Teams beider Länder arbeiteten getrennt voneinander an Optionen für eine direktere Lieferung von Hilfsgütern auf dem Seeweg in den Gazastreifen. (DPA)

Gestern, 19:38Minister des Kriegskabinetts stellt sich gegen Netanyahu

Gadi Eisenkot, beratender Minister des israelischen Kriegskabinetts, hat sich mit einem bemerkenswerten Vorstoss gegen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu positioniert. In einem viel beachteten Interview mit dem israelischen Sender Channel 12 ging er zu zentralen politischen und militärischen Fragen in direkte Opposition zum Premierminister und dessen Verteidigungsminister Joav Gallant. Diese bilden mit dem früheren Ministerpräsidenten und ehemaligen Armeechef Benny Gantz das aktuelle Kriegskabinett.

Eisenkot greift Netanyahu im Interview direkt an: Die Verantwortung dafür, dass das Land seine Bürger am 7. Oktober nicht habe schützen können, liege beim Premierminister. Zudem sei es unrealistisch, von einem vollständigen Sieg über die Hamas zu sprechen, wie es Netanyahu immer wieder tut. «Wer von einer absoluten Niederlage spricht, sagt nicht die Wahrheit», so Eisenkot, dessen Sohn und Neffe beim Einsatz für die Armee in Gaza ums Leben gekommen sind.

Im Gegensatz zu Premier Netanyahu fordert Gadi Eizenkot einen Waffenstillstand im Gazastreifen.

Während Netanyahu und Gallant immer wieder für ein hartes Vorgehen der Armee plädieren und weitere Feuerpausen bislang ablehnen, sprach sich Eisenkot genau dafür aus. Es sei andernfalls nicht möglich, die noch immer mehr als 100 Geiseln zeitnah lebend zurückholen zu können. Sie seien wahrscheinlich in mehreren Gebieten im Gazastreifen verteilt und befänden sich in unterirdischen Tunneln. Wer behaupte, die Geiseln könnten durch militärischen Druck befreit werden, verbreitete Illusionen, so Eisenkot weiter. Die Kämpfe müssten als Teil eines möglichen Abkommens mit der Hamas «für eine bestimmte Zeit» unterbrochen werden.

Eisenkot, der nach seiner militärischen Laufbahn 2022 ins Parlament eingezogen war, sprach sich in dem Interview für Neuwahlen in den nächsten Monaten aus, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung wiederherzustellen. Netanyahu hatte die Idee, Wahlen mitten im Krieg abzuhalten, wenige Stunden zuvor zurückgewiesen. (SZ)

Artikel zu Gadi Eisenkot: Der israelische Minister, der im Krieg Sohn und Neffen verlor

Gestern, 19:31USA greifen erneut Huthi-Ziele im Jemen an

US-Kampfflugzeuge haben erneut mutmassliche Anlagen der jemenitischen Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Dabei seien am Freitag Abschussrampen für Raketen ausser Gefecht gesetzt worden, sagte ein Vertreter der US-Regierung. Den Angriff hätten Kampfjets des Typs F/A-18 geflogen, die vom Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower» gestartet seien.

Der Huthi-Nachrichtensender Al-Masirah berichtete von Luftangriffen auf die Hafenstadt Hudaida. Ziel sei ein Viertel im Westen der Stadt gewesen. Was genau die USA angegriffen haben, liess sich zunächst nicht verifizieren. (DPA)

Gestern, 19:11Polizei in Tel Aviv liefert sich Handgemenge mit Geisel-Angehörigen

Die israelische Polizei hat sich mit Angehörigen von Geiseln der Terrorgruppe Hamas ein Handgemenge geliefert. Eine Gruppe von Familienmitgliedern der beim Terrorangriff der Hamas auf Israel Verschleppten hatte zuvor eine wichtige Autobahn in der Küstenstadt Tel Aviv blockiert. Schahar Mor, dessen Neffe Awraham sich noch im Gazastreifen befindet, sagte, er sei einer von sieben Demonstranten, die von der Polizei nach dem Protest am Donnerstagabend festgenommen worden seien. Videoaufnahmen von der Zusammenkunft zeigten Menschen, die Schilder hochielten, auf denen «Deal jetzt» zu lesen war – eine Forderung nach einer Übereinkunft mit der Hamas, die zur Freilassung der Geiseln führt. Vor den Demonstranten staute sich der Verkehr.

Schliesslich erschien die Polizei und rang mit einigen der Protestteilnehmer, schubste sie vor sich her, um die Strasse zu räumen. Mor sagte, nachdem er sein Fahrzeug erreicht habe, seien er und andere von bewaffneten Polizisten verfolgt und dann festgenommen worden. Dem Sender Channel 13 sagte er am Freitag, er und die anderen seien später freigelassen worden. Der spontane Protest sei ein Ausdruck der Frustration der Familien über das Versäumnis der Regierung gewesen, eine weitere Absprache zur Freilassung von Geiseln zu verfolgen. (DPA)

Gestern, 15:31Russland fordert Hamas zur Freilassung der Geiseln auf

Russland hat die radikalislamische Hamas bei Gesprächen in Moskau zur Freilassung aller aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aufgerufen. Bei einem Treffen mit Hamas-Politbüro-Mitglied Mussa Abu Marsuk hob der russische Vize-Aussenminister Michail Bogdanow am Freitag nach Angaben seines Ministeriums die «Notwendigkeit einer zügigen Freilassung von Zivilisten, die bei den Angriffen vom 7. Oktober gefangen genommen wurden», hervor. Die humanitäre Situation in dem Palästinensergebiet habe ein «katastrophales» Ausmass erreicht, hiess es weiter. (AFP)

Gestern, 15:28UNO: Fast 20’000 Babys seit Beginn des Kriegs geboren

Fast 20’000 Babys sind nach UN-Angaben seit Beginn des Gazakriegs vor mehr als drei Monaten im Gazastreifen zur Welt gekommen. «Damit wird alle zehn Minuten ein Baby in diesen schrecklichen Krieg hineingeboren», sagte eine Sprecherin des UNO-Kinderhilfswerks Unicef am Freitag nach einem Besuch in dem Palästinensergebiet. Die Situation von Schwangeren, Müttern und Neugeborenen sei «unvorstellbar».

«Mutter zu werden sollte ein Grund zur Freude sein», sagte die Sprecherin Tess Ingram in einer Videoschalte mit Journalisten in Genf. Im Gazastreifen ein Baby zu bekommen bedeute, «ein weiteres Kind in die Hölle zu gebären». Die internationale Gemeinschaft müsse dringend handeln, um die Not zu lindern. «Zu sehen, wie Neugeborene leiden und Mütter verbluten, sollte uns allen nachts den Schlaf rauben», sagte Ingram.

Ingram berichtete von «herzzerreissenden» Begegnungen mit Schwangeren und jungen Müttern im Gazastreifen. Katastrophal sei die Situation im Emiratischen Krankenhaus in der südlichen Stadt Rafah, das mittlerweile die grosse Mehrheit aller schwangeren Frauen im Gazastreifen versorge. «Aufgrund der Überfüllung und begrenzter Ressourcen sehen sich die Mitarbeiter gezwungen, Mütter innerhalb von drei Stunden nach einem Kaiserschnitt zu entlassen», berichtete Ingram.

Alle Schwangeren und jungen Mütter im Gazastreifen litten unter einem Mangel an medizinischer Versorgung, unzureichender Ernährung und mangelndem Schutz «vor, während und nach der Geburt», sagte Ingram. Die Folge seien Fehlgeburten, Totgeburten, vorzeitige Wehen, Todesfälle vor und nach der Entbindung sowie Traumatisierungen.

Auch die Lebensbedingungen stillender Frauen seien «unmenschlich», sagte Ingram und verwies auf Notunterkünfte und die schlechte Versorgungslage. Dies setze «rund 135.000 Kinder unter zwei Jahren dem Risiko schwerer Unterernährung aus». (AFP)

Gestern, 13:56Unicef: Kaiserschnitte ohne Betäubung im Gazastreifen

Im Gazastreifen müssen Kaiserschnittoperationen nach Angaben einer Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks Unicef manchmal ohne Betäubung durchgeführt werden. Es mangele Spitälern nicht nur an Anästhesie-Medikamenten, sagte Tess Ingram am Freitag. Wegen der Überfüllung müssten Mütter bereits drei Stunden nach einem Kaiserschnitt das Spital wieder verlassen. Eine Krankenschwester habe berichtet, sie habe innerhalb von acht Wochen bei sechs toten Müttern Kaiserschnitte vornehmen musste, um deren ungeborene Kinder zu retten. Ingram war im Gazastreifen. Sie sprach am Freitag über Videoverbindung aus Jordanien mit Reportern in Genf.

Sie berichtete unter anderem von der jungen Mutter Mashael. Bei einem Raketen- oder Bombenangriff sei ihr Haus getroffen worden. Ihr Baby habe aufgehört sich zu bewegen. Die Mutter sei sicher, dass das Baby tot ist. Ingram traf sie einen Monat nach dem Angriff, als die Frau immer noch auf medizinische Versorgung wartete. Eine andere Frau, Amal, war im sechsten Monat schwanger, als sie unter den Trümmern ihres Hauses eingeklemmt war. Ihr Baby sei trotzdem gesund zur Welt gekommen. Die Mutter sei zwar verletzt und krank, aber es bleibe ihr nichts übrig, als mit ihrem neugeborenen Mädchen in einen selbstgebauten Unterstand auf den Strassen von Rafah zurückzukehren.

Viele Mütter könnten im Schockzustand über die Lebensumstände ihre Babys nicht stillen. Babynahrung stehe kaum zur Verfügung. Bei den Neugeborenen seien Langzeitfolgen zu befürchten. Das Leid der Kleinsten müsse den Menschen weltweit den Schlaf rauben, sagte Ingram. Das gelte auch für das Schicksal der beiden sehr kleinen Kinder, die Terroristen am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hätten und die dort immer noch festgehalten würden. Seit den Terroranschlägen führt Israel Krieg im Gazastreifen.

Nach Angaben von Ingram sind dort seit dem 7. Oktober fast 20’000 Babys zur Welt gekommen. «Mütter stehen vor unvorstellbaren Herausforderungen in Bezug auf angemessene medizinische Versorgung, Ernährung und Schutz vor, während und nach der Geburt», sagte sie. (DPA)

Gestern, 13:21Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf über 24’700

Die Zahl der im Gazastreifen seit Kriegsausbruch vor mehr als drei Monaten getöteten Bewohner ist auf 24’762 gestiegen, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Zudem seien insgesamt 62’108 Verletzte registriert worden.

Die israelische Armee setzte ihren Kampf gegen die islamistische Hamas in verschiedenen Teilen des nur etwa 40 Kilometer langen und zwischen 6 und 12 Kilometer breiten Küstenstreifens nach eigenen Angaben fort. Es seien ein ungenannte Zahl von Terroristen getötet, Tunnelsysteme zerstört und Waffenlager ausgehoben worden.

Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Mitglieder terroristischer Gruppen im Gazastreifen hatte die Armee vor kurzem mit rund 9000 angegeben. Auf israelischer Seite starben 194 Soldaten, wie israelische Medien am Freitag berichteten. (DPA)

Gestern, 12:08Gefangene in Windeln: UNO-Menschenrechtsbüro kritisiert Israel

Das UNO-Menschenrechtsbüro hat Israels Umgang mit festgenommenen Palästinensern kritisiert. Männer würden teils nach mehr als acht Wochen Inhaftierung einzig mit Windeln bekleidet freigelassen, berichtete der Vertreter des Büros, Ajith Sunghay. Sie hätten von Schlägen, Erniedrigungen und Misshandlungen berichtet, die womöglich Folter darstellten. «Sie standen unter Schock und waren verstört, als ich sie gesehen habe», sagte er. Sunghay sprach am Freitag über Videoverbindung aus dem Gazastreifen mit Reportern in Genf. Die Zahl der Festgenommenen sei unklar, sagte er. Das UNO-Menschenrechtsbüro gehe davon aus, dass Tausende Palästinenser von Israel festgehalten werden oder wurden.

Ein Freigelassener habe ihm berichtet, er habe nur einmal in 55 Tagen duschen dürfen, sagte Sunghay. Alle hätten berichtet, dass ihnen die Augen verbunden wurden, teils tagelang. Viele sagten, sie seien nach Israel gebracht worden. Sie hätten keinen Kontakt zu ihren Familien oder Anwälten gehabt.

Israels habe die Pflicht, die Männer mit Respekt zu behandeln, sagte Sungahay. Die Männer müssten entweder angeklagt oder freigelassen werden. «Alle Fälle von Misshandlung oder Folter von Festgenommenen oder Inhaftierten müssen vollständig und transparent untersucht werden», sagte Sunghay. «Wenn sich herausstellt, dass sie stattgefunden haben, müssen Massnahmen ergriffen werden, um Verantwortliche zu finden und Wiederholungen zu verhindern. Die Opfer und ihre Familien haben das Recht auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung.»

Sunghay verwies auch auf die prekäre Lage der mehr als eine Million Palästinenser, die seit Wochen unter Bombenhagel und Raketenbeschuss leben, sowie auf die mehr als 100 der über 240 Geiseln, die Terroristen am 7. Oktober aus Israel entführt hatten und die dasselbe erlebten wie die Palästinenser. (DPA)

Gestern, 11:49Huthi: Chinesische und russische Schiffen dürfen passieren

Schiffen aus China und Russland wird nach Angaben der militant-islamistischen Huthi-Miliz im Jemen weiter die Durchfahrt durchs Rote Meer gewährt.

Ein Funktionär der vom Iran unterstützen Gruppe sagte am Freitag, die Durchfahrt sei für «alle Nationalitäten sicher», insbesondere aber für russische und chinesische Schiffe, da diese nicht den «israelischen Feind» ansteuerten. Jeglichen Schiffen mit Israel-Bezug oder jenen, die Israel ansteuerten, sei aber die Durchfahrt «verboten».

China und Russland gelten als wichtige strategische Partner für den Iran. Die Huthi gehören zur sogenannten «Achse des Widerstands», einem Geflecht von Gruppen im Kampf gegen Israel, die von Teheran unterstützt werden. Der jüdische Staat gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 neben den USA als Erzfeind des Irans.

Zu den Schiffen mit «Israel-Bezug» zählen nach den Worten des Sprechers nach den kürzlichen Angriffen auf Huthi-Stellungen insbesondere auch Schiffe aus den USA oder Grossbritannien. Sollten sich weitere Länder an den Angriffen gegen Ziele der Huthi beteiligen, würden auch deren Schiffe zum Ziel werden. (DPA)

Gestern, 11:34Ex-Militärchef Israels: Präventivschlag gegen Hisbollah kurz vorher abgesagt

Israel hat nach Angaben von Ex-Militärchef Gadi Eisenkot zu Beginn des Gaza-Kriegs einen Präventivschlag gegen die libanesische Hisbollah-Miliz in letzter Minute abgesagt. Eisenkot bestätigte am Donnerstagabend in einem Interview der Sendung «Uvda» des Fernsehsenders Channel 12 entsprechende Berichte. Er habe zu denjenigen gehört, die sich gegen einen solchen Angriff ausgesprochen hätten.

Wegen des geplanten Angriffs habe es Streit bei einer Kabinettssitzung am 11. Oktober gegeben, berichtete Eisenkot, der zum israelischen Kriegskabinett gehört. Er sei heiser vom Schreien gewesen. Ein Luftangriff wäre ein «strategischer Fehler» gewesen, woraufhin es wahrscheinlich zu einem regionalen Krieg gekommen wäre, sagte Eisenkot. Er sagte, lautstarke Einwände von ihm und anderen Teilnehmenden der Kabinettssitzung hätten massgeblich dazu beigetragen, dass es nicht zu dem Angriff kam.

Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober haben sich Israel und die Hisbollah gegenseitig beschossen. Die Hisbollah verfügt mutmasslich über Zehntausende Raketen, die Ziele in Israel erreichen können. (DPA)

Gestern, 11:32Israels Armee: Ranghohes Dschihad-Mitglied im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen getötet. Wael Abu Fanuna sei stellvertretender Chef der Propagandaeinheit des Islamischen Dschihad gewesen und am Donnerstag bei einem Luftangriff auf ein Haus getötet worden, teilte die Armee am Freitag mit. Dazu veröffentlichte sie eine Luftaufnahme von einer gewaltigen Explosion im oberen Bereich eines mehrstöckigen Gebäudes. Abu Fanuna sei unter anderem auch für Videos israelischer Geiseln im Gazastreifen verantwortlich gewesen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten. Ihre Mitglieder feuern auch immer wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Die Organisation gilt allerdings als weniger schlagkräftig als die im Gazastreifen herrschende Hamas.

Aus dem Gazastreifen gab es für den Tod des Mannes zunächst keine Bestätigung. Allerdings waren Telefone und Internet in dem umkämpfen Küstenstreifen am Freitag den achten Tag in Folge ausgefallen.

Israelische Bodentruppen gingen nach eigenen Angaben am Freitag weiter mit Unterstützung der Luftwaffe und von Marineeinheiten vor der Küste gegen die Hamas vor. Die Zahl der seit dem Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober getöteten Soldaten wurde mit 192 angegeben. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtete von fast 24’500 Toten und mehr als 61’500 Verletzten durch israelische Angriffe seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Monaten. (DPA)

Gestern, 10:24China fordert Ende von Huthi-Angriffen auf Schiffe im Roten Meer

China hat zu einem Ende der Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen auf Handelsschiffe im Schwarzen Meer aufgerufen. «Wir fordern ein Ende der Bedrohungen ziviler Schiffe, um den reibungslosen Ablauf der globalen Produktions- und Lieferketten und die internationale Handelsordnung aufrechtzuerhalten», sagte die Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums, Mao Ning, am Freitag. Auch das Handelsministerium in Peking forderte die Wiederherstellung der Sicherheit im Roten Meer.

«Die oberste Priorität ist es, den Krieg im Gazastreifen so schnell wie möglich zu beenden, um zu verhindern, dass sich der Konflikt weiter ausweitet oder gar ausser Kontrolle gerät», fügte Mao mit Blick auf die Spannungen im Roten Meer hinzu.

Seit Beginn der Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober greifen die Huthi-Rebellen verstärkt Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die schiitische Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten «Achse des Widerstands», zu der neben der Hamas auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehört. Die USA und Grossbritannien bombardierten als Reaktion auf die Angriffe Stellungen der Huthi im Jemen. Die Miliz setzte ihre Attacken auf Schiffe ungeachtet dessen fort.

In einem am Freitag veröffentlichten Interview sagte ein hochrangiger Vertreter der Huthi-Rebellen russischen und chinesischen Schiffen jedoch eine sichere Durchfahrt durch das Rote Meer zu. Die Gewässer um Jemen seien sicher, solange die Schiffe keine Verbindungen zu bestimmten Ländern, insbesondere Israel, hätten, sagte Mohammed al-Buchaiti der russischen Zeitung «Iswestija».

Der Schifffahrtsweg durch das Rote Meer ist eine für den Welthandel äusserst wichtige Route und führt direkt am Jemen vorbei. Infolge der Angriffe leiten viele Reedereien ihre Schiffe um, was zu längeren und teureren Fahrten führt. (AFP)

Abbas-Sprecher: Palästinensischer Staat Voraussetzung für Stabilität

Der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas hat die Gründung eines palästinensischen Staats als Voraussetzung für Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten beschrieben. Sprecher Nabil Abu Rdeineh reagierte mit seinen Aussagen darauf, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Donnerstag Forderungen der USA abgelehnt hatte, auf die Einrichtung eines palästinensischen Staats nach dem Gaza-Krieg hinzuarbeiten.

Der Abbas-Sprecher verwies in seinen Aussagen, von denen die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, darauf, dass ein palästinensischer Staat Ost-Jerusalem zur Hauptstadt haben müsse. Die Palästinenser wollen neben Ost-Jerusalem das Westjordanland und den Gazastreifen als Teil ihres Staats haben. Diese Gebiete hatte Israel 1967 eingenommen. (DPA)

Gestern, 08:07Israel greift Ziele im Süden des Gazastreifens an – Hamas meldet mindestens 77 Tote

Israel hat am Freitag seine Angriffe auf Ziele im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen und der palästinensische Rote Halbmond sprachen von Luftangriffen und Artilleriebeschuss in den frühen Morgenstunden in der Stadt Chan Junis. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in der Nacht habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben.

Der palästinensische Rote Halbmond meldete «intensiven Artilleriebeschuss» in der Nähe des al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 77 Menschen getötet. Die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens ist derzeit eines der Hauptziele der israelischen Armee. Ihren Angaben zufolge halten sich dort viele hochrangige Führer der radikalislamischen Hamas versteckt.

Das israelische Militär teilte mit, seine Truppen kämpften so weit südlich, wie nie zuvor. «Die Soldaten haben Dutzende von Terroristen im Nahkampf und mit Hilfe von Panzerfeuer und Luftunterstützung eliminiert», hiess es. (AFP)

Gestern, 05:34Die Nacht auf Freitag im Überblick

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat im offenen Widerspruch zu den USA einen palästinensischen Staat nach Ende des Gaza-Krieges abgelehnt. Mit Blick auf eine Zweistaatenlösung auf Drängen der USA sagte Netanyahu am Donnerstag: «Israels Ministerpräsident muss imstande sein, auch «nein» zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu unseren besten Freunden.» Unterdessen griffen die USA zum fünften Mal innerhalb einer Woche Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen an. Es seien zwei Antischiffsraketen getroffen worden, die die Huthi für einen bevorstehenden Beschuss im Roten Meer vorbereitet hätten, hiess es. US-Präsident Joe Biden erklärte, die Militärschläge würden fortgesetzt, bis die Huthi ihre Angriffe auf den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer einstellten.

Pentagon-Sprecherin: Wir wollen keinen Krieg

Auf die Frage, ob die Angriffe der USA gegen die Huthi Wirkung erzielten, sagte Biden zu Reportern in Washington: «Nun, wenn Sie von Wirkung sprechen, stoppen sie die Huthi? Nein. Werden sie fortgesetzt? Ja.» Die USA befänden sich im Jemen aber nicht in einem Krieg, erklärte die Sprecherin des US-Verteidigungsministerium, Sabrina Singh, am Donnerstag. «Wir wollen keinen Krieg. Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg befinden», sagte die Pentagon-Sprecherin. Die Huthi seien diejenigen, die weiter Marschflugkörper und Antischiffsraketen auf unschuldige Seeleute und Handelsschiffe im Roten Meer abfeuerten. «Was wir zusammen mit unseren Partnern tun, ist Selbstverteidigung», sagte Singh weiter.

Der Nahost-Experte Vali Nasr von der School of Advanced International Studies an der Johns Hopkins University sagte indes dem «Wall Street Journal», die USA seien auf dem besten Weg, in einen Krieg im Jemen zu geraten. «Es wurde Blut vergossen, das Ausmass der Angriffe ist da, die Huthi werden jetzt nicht zurückweichen«, zitierte ihn die Zeitung am Donnerstag. Die Huthi zählen wie die islamistische Hamas im Gazastreifen und die libanesische Hisbollah-Miliz zur sogenannten «Achse des Widerstands», einem Geflecht von Gruppen im Kampf gegen Israel, die vom Iran unterstützt werden. Die Staatsführung in Teheran spricht dem jüdischen Staat das Existenzrecht ab.

Netanyahu lehnt Palästinenser-Staat ab

US-Aussenminister Antony Blinken hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos diese Woche deutlich gemacht, dass eine dauerhafte Lösung für die Region die Vision eines palästinensischen Staates beinhalten müsse. Andernfalls werde Israel keine echte Sicherheit bekommen. Viele arabische und muslimische Länder hätten ihre Haltung zu Israel zuletzt geändert und nun Interesse an stabilen Beziehungen. Israel müsse entscheiden, in welche Richtung es sich entwickeln wolle.

Israels rechtsgerichteter Regierungschef Netanyahu lehnt die Vision eines palästinensischen Staats jedoch ab. «Aus jedem Gebiet, aus dem wir uns zurückziehen, bekommen wir Terror, schrecklichen Terror», sagte Netanyahu am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Dies sei im Südlibanon, im Gazastreifen sowie in Teilen des Westjordanlandes geschehen. Deshalb müsse Israel bei jeder künftigen Vereinbarung oder auch bei Nichtzustandekommen einer Vereinbarung die «Sicherheitskontrolle» über das gesamte Gebiet westlich des Jordans – also Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen – behalten.

Erneut Raketen aus Syrien auf Israel

Unterdessen wurden aus Syrien am Donnerstagabend nach israelischen Militärangaben drei Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert. Die Geschosse aus dem Nachbarland seien sowohl auf offenem Gelände in der Nähe einer Gemeinde in dem Gebiet als auch auf einer Landstrasse eingeschlagen, teilte Israels Armee auf Nachfrage mit. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London feuerten Milizen, die mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten, die Geschosse Richtung des von Israel besetzten Teils der Golanhöhen.

Auch wieder Schusswechsel an Israels Nordgrenze

Auch an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel kam es erneut zu gegenseitigem Beschuss. Am Donnerstag habe es mehrere Raketenabschüsse auf israelische Orte und Gemeinden an der Grenze zum Nachbarland im Norden gegeben, teilte Israels Militär mit. Kampfflugzeuge der Armee hätten daraufhin Terrorinfrastruktur und Posten der Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen, hiess es.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der wie die Hamas mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. International wachsen die Sorgen über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die gesamte Region. Israels Staatspräsident Izchak Herzog warnte in Davos, der Iran und die von ihm unterstützten Milizen gefährdeten die globale Stabilität.

Was am Freitag wichtig wird

Unterdessen gehen die Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas im Gazastreifen weiter. Die humanitäre Lage für die palästinensische Zivilbevölkerung verschärft sich weiter. (DPA)

Gestern, 02:06Pentagon-Sprecherin: Sind nicht im Krieg mit Huthi-Miliz

Die USA befinden sich ungeachtet wiederholter Angriffe auf Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen nach Angaben einer Sprecherin des US-Verteidigungsministerium nicht in einem Krieg. «Wir wollen keinen Krieg. Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg befinden», sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag in Washington. Die Huthi seien diejenigen, die weiter Marschflugkörper und Anti-Schiffs-Raketen auf unschuldige Seeleute und Handelsschiffe im Roten Meer abfeuerten. «Was wir zusammen mit unseren Partnern tun, ist Selbstverteidigung.»

Das US-Militär hatte zuvor erneut Huthi-Stellungen angegriffen. Es seien zwei Antischiffsraketen getroffen worden, die die Huthi für einen bevorstehenden Beschuss im Roten Meer vorbereitet hätten, hiess es. Nur Stunden zuvor hatten die USA in der Nacht zu Donnerstag 14 für den Abschuss vorbereitete Raketen der Huthi angegriffen. Die Militärschläge würden fortgesetzt, falls dies nötig sein sollte, sagte die Pentagon-Sprecherin und forderte die Huthi-Miliz auf, mit ihren Angriffen auf die internationale Schifffahrt aufzuhören.

Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe im Roten Meer hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter bereits vergangene Woche einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Es gibt die Sorge vor einem Flächenbrand. «Wir wollen keinen regionalen Krieg», sagte Singh. (DPA)

18.01.2024, 22:13Ministerium: 27-Jähriger im Westjordanland getötet

Israelische Streitkräfte haben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im besetzten Westjordanland einen 27-jährigen Mann erschossen. Der Mann habe in der Stadt Tulkarem am Donnerstag einen Bauchschuss erlitten und sei wenig später an der Verletzung gestorben, erklärte das Ministerium. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Nach Angaben des Ministeriums wurden in Tulkarem binnen 48 Stunden sechs Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet. 

Die israelische Armee hat seit fast zwei Tagen an verschiedenen Orten im Flüchtlingslager Tulkarem Razzien ausgeführt. In einem Beitrag im Netzwerk X, dem früheren Twitter, erklärte die Armee, israelische Streitkräfte vollzögen in dem Lager Anti-Terror-Einsätze, es werde nach bewaffneten Kämpfern gefahndet. 

Seit dem Beginn des Gaza-Krieges hat auch die Gewalt im Westjordanland zugenommen. Das palästinensische Gesundheitsministerium hat erklärt, israelische Streitkräfte hätten seither im Westjordanland etwa 367 Palästinenser getötet. (DPA)

18.01.2024, 21:11Israel soll Universität im Gazastreifen zerstört haben

Die Al-Israa-Universität im Gazastreifen hat Israel die Sprengung ihres Hauptcampus ausserhalb der Stadt Gaza vorgeworfen. Videoaufnahmen, die im Internet im Umlauf waren und offenbar mit einer Drohne angefertigt wurden, zeigten, wie der Gebäudekomplex, der etwa acht Kilometer südlich von Gaza liegt, in die Luft gesprengt wird. Die Aufnahme erweckt den Anschein einer kontrollierten Explosion. Das Gebäude verschwand im Rauch, das Ausmass der Zerstörung wurde daher nicht sichtbar.

Die private Bildungseinrichtung wurde im Jahr 2014 gegründet. Die Universität erklärte, dass ihr Hauptgebäude für das Graduiertenstudium und die Bachelor-Studiengänge zerstört worden sei. Israelische Streitkräfte hätten den Komplex vor 70 Tagen beschlagnahmt und ihn als Stützpunkt benutzt. Wann sich die Explosion ereignete, war unklar. Das israelische Militär kommentierte den Vorfall zunächst nicht.

Nach Angaben der militant-islamistischen Hamas hat das israelische Militär im Gazastreifen mehr als 390 Schulen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen zerstört, seit der Krieg vom gross angelegten Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde. (DPA)

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SDA/AFP/red