September 16, 2024

Verärgert reagierte Joe Biden auf Vorwürfe, er sei ein alter und vergesslicher Mann. Der Auftritt misslang ihm.

Seit Joe Biden in einem Untersuchungsbericht als «freundlicher älterer Herr mit schlechtem Gedächtnis» beschrieben wurde, ist sein hohes Alter von 81 Jahren wieder eines der dominierenden Themen im Wahlkampf. Der US-Präsident fachte die Diskussionen selbst an, als er seinem Ärger über die Kritik von Sonderermittler Robert Hur bei einer Medienkonferenz Luft machte und dabei Mexiko und Ägypten verwechselte.

Biden und sein Kampagnenteam beklagen sich, der Sonderermittler habe sich nicht korrekt verhalten, indem er die Erinnerungslücken kommentierte. Der Verdacht lässt sich nicht ganz aus der Welt räumen, dass der Jurist, der den Republikanern nahesteht, ein parteipolitisch motiviertes Manöver vollzog. Allerdings hatten die Demokraten selbst den Leistungsausweis von Hur eben erst noch gelobt, als er mit der Untersuchung von Joe Bidens Umgang mit Geheimakten betraut wurde.

Der alte Mann und das Amt

Der US-Präsident hat bei Reden immer wieder mal Aussetzer, verwechselt etwa Helmut Kohl mit Angela Merkel und François Mitterrand mit Emmanuel Macron. Das sind jedoch trotz allem Ausnahmen: Biden absolviert auch längere Medienkonferenzen ohne offensichtliche Probleme. Und seine Mitarbeiter berichten, er sei so präsent wie eh und je. Allerdings ist sein Gang steifer geworden, und manchmal wirkt er müde – obwohl ihm sein jüngster Arztbericht attestiert, er sei in der Lage, seine Amtsgeschäfte ohne Einschränkungen auszuüben.

Wie ist es wirklich um Bidens Gesundheit bestellt? Ist das alles nur Wahlkampf, oder steckt mehr dahinter? Warum sind das Alter und die Versprecher seines Konkurrenten Donald Trump kein ebenso grosses Thema in der politischen Diskussion? Und was ist bedeutsamer: Bidens Altern oder Trumps Unberechenbarkeit, etwa im Umgang mit den Nato-Partnern? Darüber unterhalten sich Isabelle Jacobi, Chefredaktorin des «Bund», und Fabian Fellmann, USA-Korrespondent in Washington, in der aktuellen Episode von «Alles klar, Amerika?», dem Podcast des «Tages-Anzeigers» zur US-Politik, produziert von Laura Bachmann.

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