September 8, 2024

Freunde, Familienmitglieder und Kollegen versammelten sich in Guadalajara, um die Regierung dazu aufzufordern, den vermissten Journalisten Jaime Barrera zu finden. (12. März 2024)

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Nach seiner Entführung durch bewaffnete Angreifer ist der mexikanische Journalist Jaime Barrera wohlbehalten aufgefunden worden. Das bestätigten die Behörden am Mittwoch. Barrera berichtete in einem Interview des Radiosenders Radio Formula, fünf Männer hätten ihn mit gezogenen Waffen umzingelt, ihm die Augen verbunden und ihn fortgebracht. Der bekannte Radio- und Fernsehmoderator hat über die Gewalt von Drogenkartellen geschrieben.

Er berichtete, er sei von den Entführern gefesselt, auf die Knie gezwungen und geschlagen worden. Sie hätten ihn gefragt, warum er schreibe, wie er schreibe – und auf wessen Anweisung er handele. Barrera sagte, es sei darum gegangen, ihn einzuschüchtern. Man habe ihn und seine Familie bedroht. Wenn er sich nicht zurückhalte, wisse man, wo er wohne und wer seine Kinder sind, sei ihm gesagt worden. Barrera machte keine Angaben dazu, welche Organisation oder welches Kartell hinter dem Vorfall steckt.

Das Schicksal des Radio- und Fernsehmoderators erregte landesweit auch deshalb Aufsehen, weil seine Tochter Itzul Barrera im Führungsrat der regierenden Morena-Partei von Präsident Andrés Manuel López Obrador sitzt.

Verschleppt wurde er tagsüber am Montag in einem belebten Teil von Guadalajara, der Hauptstadt von Jalisco. Jalisco ist auch die Heimat des gleichnamigen Drogenkartells. Am 16. Februar hatte Barrera eine Kolumne in der lokalen Zeitung «El Informador» veröffentlicht, in der er die vom Chef des Jalisco-Kartells verursachte Gewalt beschrieb. Zudem erhob er den Vorwurf, dass es den Anschein habe, dass die Regierung López Obradors nicht länger versuche, Kartellchef Nemesio «El Mencho» Oseguera gefangen zu nehmen.

Mexiko ist einer der tödlichsten Arbeitsorte für Journalisten ausserhalb von Kriegsgebieten. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hat seit 2018, dem Jahr des Amtsantritts von López Obrador, Tötungen von mindestens 55 Journalisten in Mexiko dokumentiert.

DPA/Simone Steiner

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