September 17, 2024

Diese Warnung bereitet Sorgen: Russlands Präsident Wlimir Putin hat es nach der Ukraine offenbar bereits auf ein weiteres Nachbarland abgesehen.
Wlimir Putin

Das Wichtigste in Kürze

  • Die autonome Region Gagausien könnte das nächste Opfer russischer Aggression werden.
  • Das Land versucht bereits, Bedingungen für einen Angriff auf Moldau zu schaffen.
  • Dies geht aus einer Untersuchung eines amerikanischen Thinktanks hervor.

Nach den Ukrainern müssen bereits die Nächsten vor Putin zittern.

Laut der Untersuchung eines amerikanischen Thinktanks versucht Russland, Bedingungen für einen Angriff auf Moldau zu schaffen. Die autonome Region Gagausien könnte das nächste Opfer des Landes sein, so das Institute for the Study of War (ISW). Anlass dafür ist eine Forderung der Volksversammlung von Gagausien an das moldauische Parlament. Sie will der russischen Sprache nämlich einen besonderen rechtlichen Status verleihen: als «interethnischer Sprache».

Diese Forderung sorgt für Spannung. Denn: Das moldauische Parlament sei angeblich «russophob», sagt die kremlnahe Gouverneurin von Gagausien, Evgenia Gutsul, gegenüber «Tass». Sie geht davon aus, dass das moldauische Parlament die Forderung ablehnen wird.

Dieses Narrativ erinnert an den Ukraine-Krieg. Dort behaupteten russische Separatisten, Kiew unterdrücke die russischsprachige Mehrheit im Osten des Landes. Putin nutzte dies unter anderem als Rechtfertigung für seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.

Sollte Moldau das Russisch nicht anerkennen, so könnte Wlimir Putin dies für einen Angriff nutzen, warnen die Experten.

Wlimir Putin baut Einfluss auf die Region aus

Laut dem Zentrum für liberale Moderne informieren sich 90 Prozent der Menschen in Gagausien aus russischen Medien. Immer weniger beherrschen sie das offizielle Rumänisch, die Amtssprache Moldaus, oder Gagausisch. Diese sprachliche Verschiebung ist ein Hinweis auf den wachsenden Einfluss Russlands.


Moldau
Wlimir Putin
Maia Sandu

Dazu kommt: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kritisierte am Freitag das russische Nachbarland Moldau in einem Riointerview für seine «westlichen Ambitionen». Seit 2022 ist Moldau nämlich ein EU-Beitrittskandidat.

Zudem, so Lawrow weiter, wurde Präsidentin Maia Sandu vom Westen dazu gebracht, Moldau «offen in die Nato zu ziehen». Dies entweder direkt – oder durch die Vereinigung mit Rumänien.

Die Rolle des Westens

Lawrows Vergleich der moldauischen Regierung mit Regierungen von Ländern wie Armenien stuft das ISW als «stillschweigende Drohung» ein. Wlimir Putin und der Kreml versuchten, die moldauische Gesellschaft zu destabilisieren. Und sie versuchten, die demokratische Regierung Moldaus anzugreifen.

Die Befürchtung vor weiteren russischen Aggressionen ausserhalb der Ukraine ist nicht ganz neu: So enthüllte in der Vergangenheit bereits eine Karte im russischen Fernsehen, dass Wlimir Putin weitere Ziele verfolgen könnte. Darunter Moldau, wo es immer wieder zu Explosionen kommt. Zuletzt war dies Anfang April, in einem Militärstützpunkt in Transnistrien, der Fall.

Transnistrien ist eine überwiegend russischsprachige Region zwischen dem Fluss Dnister und der ukrainischen Grenze. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion spaltete sie sich von Moldau ab.

Der Kreml hat dort rund 1500 Soldaten stationiert.

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